Das Element Erde

Das Element Erde

Oft scheint das Element Erde eine fast schon stiefmütterliche Behandlung zu erfahren. Vielleicht liegt das daran, dass wir uns leicht mit den Urstoffen Feuer, Wasser und Luft identifizieren können; denn ihr kraftvolles Wesen ist uns leicht zugänglich. Denken wir da nur an die heiße Feuersbrunst, die tobende See oder einen über das Land tobenden Wirbelsturm.

Die Macht der Erde ist dagegen subtiler. Ihre Kraft liegt in der Beständigkeit. Sie symbolisiert Stabilität und Verlässlichkeit, von der alle Lebewesen profitieren: Wir Menschen leben in Häusern, die ein festes Fundament in der Erde trägt. Und auch Bäume können sich nur aufgrund ihrer starken Wurzeln in die Höhe strecken. Damit ist die Erde auch – wie jedes der Elemente – ein essentieller Bestandteil des Lebenskreislaufs.

Erde: ein greifbarer Urstoff

Von allen Urstoffen ist es als einziges die Erde, die materiell greifbar ist. Und in dieser Qualität zeigt sich vielleicht auch, warum Erde als wichtiger Teil des Lebenskosmos dennoch so gerne und sprichwörtlich „übersehen“ wird. Denn wie oft finden wir uns in Gedanken fern von dem physischen Ort, an dem wir uns gerade aufhalten, fühlen uns alles andere als „geerdet“. Das liegt meist daran, dass uns Ängste und Sorgen plagen. Herausforderungen, die uns quasi zwingen, unsere Komfortzone zu verlassen, sind zweifellos ein essentieller Part unserer Lebensreise. Nur durch all die vielen „Probleme“, mit der sich jeder Mensch wieder und wieder konfrontiert sieht, ist wirkliches Wachstum möglich. Und genau wie jeder Baum starke Wurzeln benötigt, die tief in den Boden reichen, sind wir auf eine stabile „Erdung“ angewiesen. Dass unser Planet „Erde“ heißt, kommt daher nicht von ungefähr.

Dass die meisten Menschen in der heutigen Zeit diese verlässliche Verbindung mit der Erde verloren haben, liegt sicher auch in unserer spirituellen „Entwurzelung“ begründet. Interessanterweise begann das streng wissenschaftliche Denken nämlich erst vor rund 300 Jahren damit, den Raum für Spiritualität im alltäglichen Leben der Menschen zu verdrängen. Verglichen mit der Jahrtausende währenden Menschheitsgeschichte hat diese geistige Entwicklung also das zeitliche Ausmaß eines Trends und es stellt sich die Frage: Worin bestehen die Konsequenzen, wenn wir diesem Trend folgen? Ein zentrales Problem unserer Gesellschaft ist sicher die vorherrschende „Kopflastigkeit“: Die meisten von uns sind so sehr mit den Gedanken in ihrem Kopf beschäftigt, dass sie die „Bodenhaftung“ verlieren.

Neue Verbindung zum Lebenselement

Auch das Bewusstsein für unseren Körper – ein Grundpfeiler für ein gesundes und erfülltes Leben – geht oftmals zugunsten eines hektischen Terminplans verloren. Wie können wir daher die Verbindung mit dem Lebenselement Erde neu kultivieren? Eine einfache Methode ist die Meditation: Dafür setzt man sich am besten in aufrechter Position auf einen bequemen Stuhl und schließt die Augen. Mit beiden Füßen fest aber entspannt auf dem Boden stellt man sich nun für eine beliebige Zeit vor, wie der eigene Körper verbunden ist mit der Erde und dadurch von ihrer beständigen Kraft profitiert. Auch ein kurzer Spaziergang mit bloßen Füßen auf Gras kann Körper, Geist und Seele erden und neue Stärke und Ruhe ins Leben bringen.

 

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