Selbstfindung und Selbstverlust

Selbstfindung und Selbstverlust

Selbstfindung – Jeder von uns wünscht sich wohl eine Aufgabe, die ihr oder ihm ganz und gar entspricht, die Spaß macht, mit der man sich vollständig identifizieren kann – kurz: etwas, worin man sich wiederfindet. Je größer das persönliche Interesse und Engagement für das, was man tut, desto besser.

Worum es auch immer geht, wenn man „mit Leib und Seele“ bei der Sache ist, dann ist der Erfolg fast garantiert. Denn, so sagt bereits der Volksmund, man bekommt nur, was man wirklich will. Dummerweise sagt der Volksmund aber auch: Wenn man etwas zu sehr will, bekommt man es sowieso nicht. Erstaunlicherweise sind beide Gedanken zutreffend. Und das ist bereits eine wichtige Erkenntnis darüber, wie das Leben funktioniert: Die Dinge sind nicht generell „entweder, oder“, sie sind vielmehr sehr oft „sowohl, als auch“.

Alles hat zwei Seiten

Alle Dinge haben zwei Seiten. Dabei ist es oft falsch, die eine als „gut“ und die andere als „schlecht“ zu bewerten. Denn auch die vermeintlich „schlechten“ Erlebnisse geben uns doch gerade die Möglichkeit zu lernen, uns zu korrigieren, zu wachsen. Großes Engagement für eine Sache ist wundervoll und es schafft Motivation; die investierte Energie wird dadurch gewissermaßen zurückgeführt. Aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Dann kippt die Waage nach der anderen Seite.

Das, worin man sich früher wiederfand, wird plötzlich zum Ort, an dem man sich verliert. Die meisten Menschen bemerken erst sehr spät, dass sie diese feine Grenze überschritten haben, mitunter sogar zu spät. Dann ist bereits deutlich, dass die investierte Energie nicht mehr ausgeglichen werden kann – die „Burnout-Falle“ hat zugeschlagen. Und wenn man sich dessen bewusst wird, muss man sich plötzlich der Tatsache stellen, dass das, was einem über so lange Zeit wichtig war, zu einer Belastung, vielleicht sogar zu einer Bedrohung geworden ist.

Selbstzweifel

Viele zweifeln in solchen Momenten an sich selbst und manche verzweifeln darüber, denn sie haben nicht nur sich selbst überlastet, sondern auch ihr Ziel verloren, fühlen sich orientierungslos. Was haben sie falsch gemacht? War das Ziel denn von Anfang an nicht in Ordnung? – Doch, das war es. Der Fehler liegt in solchen Situationen in der inneren Einstellung zu dem, was man tut. Wenn man etwas wirklich will, dann muss man dafür offen sein – und für alles andere auch, um wichtige Hinweise und Querverbindungen nicht zu übersehen, vor allem aber, um es nicht zu übertreiben.

Denn, auch das weiß der Volksmund: „Allzu viel ist ungesund“. Wer Achtsamkeit walten lässt und damit seine Sicht und sein Bewusstsein der Dinge erweitert, anstatt sich in einem angestrengten Prozess der Konzentration nur auf eine Sache, ein Ziel zu fokussieren, der wird sich in dem, was er tut, finden und nicht darin verlieren.

 

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