Vergeben macht glücklich

Vergeben macht glücklich

„Irren ist menschlich, Vergeben ist göttlich“, so lautet ein berühmtes Zitat des englischen Schriftsteller Alexander Pope. Aber was genau bedeutet vergeben eigentlich und wie unterscheidet es sich vom Verzeihen? Zwischen diesen beiden Begriffen wird eine Unterscheidung gemacht, die in der Endgültigkeit und Konsequenz des Handelns liegt.

Wenn ich einer Person verzeihe, dann „zeihe“ ich sie nicht mehr, ich werfe ihr nichts mehr vor. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich ihr vergeben habe. Über einen Sachverhalt nicht mehr zu sprechen, schafft ihn nicht aus der Welt. Beispielsweise wird eine Meinungsverschiedenheit vielleicht oberflächlich beiseitegelegt, innerlich beschäftigen wir uns jedoch weiter mit der Problematik.

Wir alle haben jedoch auch die Fähigkeit zur Vergebung. Einem anderen Menschen zu vergeben setzt voraus, ihn ohne Schuld zu sehen. Das kann man nur, wenn man sich um Verständnis bemüht. Es gibt für alles einen Grund, auch für falsches Benehmen. Statt zu richten sollten wir nach Verständnis streben. Wenn wir verstehen, können wir erkennen, wo das Problem liegt und eine Lösung dafür anstreben. Wir können vergeben. Damit heben wir jede negativ motivierte Bindung auf. Wir befreien den anderen und damit auch uns selbst.

In dieser Freiheit können wir auch uns selbst für unsere eigenen Fehler vergeben. Menschen müssen Fehler begehen, um zu lernen. Sie müssen lernen, um sich zu entwickeln, um zu wachsen. Ein positives Wachstum ist nur in Liebe möglich. Wer sich selbst liebt, kann andere lieben. Wer sich selbst liebt, kann auch vergeben. Denn Liebe bedeutet absolute Freiheit, damit aber auch absolute Verantwortung.

Alles Sein ist in unterschiedlicher Weise miteinander verbunden. Daher liegt alles, was unser Leben berührt, auch in unserer Verantwortung. Im pazifischen Raum gibt es eine Vielzahl von speziellen Riten, die der Vergebung und damit der Herstellung bzw. dem Erhalt des Glücks gewidmet sind. Auf Hawaii zum Beispiel wird das Familienritual des Ho’oponopono praktiziert. Gemeinsam werden im Familienverband alle Erlebnisse und Handlungen besprochen, die in irgendeiner Weise als mit Schuld beladen betrachtet werden. Sie werden so lange diskutiert, bis ihre Ursachen geklärt sind.

In Verbindung mit der spirituellen Welt können die Beteiligten sich selbst und einander gegenseitig wirklich vergeben. Die Atmosphäre wird dadurch gereinigt, der Weg zu weiterem glücklichen Zusammenleben ist geebnet. Denn geschieht das nicht, so entwickeln sich nach der Überzeugung der Inselbewohner Krankheiten. Schuld macht krank. Vergebung macht glücklich.

 

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