Hieroskopie

Hieroskopie

Die Hieroskopie (Opferschau, aus griechisch: ἱερός / hieros = Heiliges, Opfer und σκοπεῖν = betrachten), berschreibt eine Reihe divinatorischer Verfahren. Dabei wird versucht, durch Opfermaterial die Zukunft vorauszusagen. Bei einem Opfertier geschieht das durch die Betrachtung der Leber. Du kannst Dir das als großes Ereignis vorstellen, bei dem nicht selten über das Schicksal einer Armee oder eines ganzen Landes entschieden wurde.

In der Antike ist die Hieroskopie anhand von Aufzeichnungen belegt. Im Alten Orient wurden viele Handbücher und Protokolle in Keilschrift gefertigt. Daher ist die Kunst der Hierographie bis heute genau dokumentiert.

Welche Bedeutung hatte die Hieroskopie?

In der Antike hatten Omina und Orakel eine tiefe Bedeutung für die Menschen. Unheil wurde als göttlicher Wille begriffen. Durch einen Blick in die Zukunft glaubte man, sich davor schützen zu können. In dieser Zeit waren überall Astrologen, Zeichendeuter, Beschwörer und Gelehrte damit beschäftigt, die Zeichen richtig zu deuten. Das Orakelverfahren der Hieromantie konnte jederzeit durchgeführt werden. Damit war es aber auch relativ einfach, provozierte Zeichen hervorzurufen.

Wie funktioniert die Eingeweideschau?

Die Eingeweideschau oder Extiszipin war im gesamten antiken Mittelmeerraum sowie im Vorderen Orient verbreitet. Durch die Beobachtung eines Opfertieres, meist eines Lammes, zogen die Priester Schlüsse über den Willen der Götter. Das Augenmerk lag dabei vor allem auf zwei Bereichen:

  • Des Knochengerüsts
  • Der Innereien

Die Eingeweideschau besaß sakramentalen Charakter und wurde in einen rituellen Rahmen eingebettet. Dazu wurde der Opferschauer zunächst rituell gereinigt. Man verschloss ihm dazu die Ohren mit Tamariske und Zeder. Dann betete man zu den Sternen und den Göttern. Nun wurde das Anliegen dem Opfertier ins Ohr geflüstert, ehe es geschlachtet wurde. Ein Teil des Fleisches wurde nun den Göttern dargebracht und der Kopf abgetrennt.

Neben den Innereien wie der Leber, dem Darm, Herz und Lunge, wurden auch die Knochen eingehend nach bestimmten Merkmalen abgesucht. Diese wurden dann von den Beschauern interpretiert. Oft war die Beschau jedoch nur Mittel zum Zweck. Denn die Herrschenden ließen sich immer schon gern ihre Kriege oder andere drastische Maßnahmen von den Göttern absegnen.

 

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