Schwangerschaft aus Sicht der chinesischen Heilkunde (TCM)

Schwangerschaft aus Sicht der chinesischen Heilkunde (TCM)

Die Schwangerschaft ist die wichtigste und verantwortungsvollste Zeit für eine Familie. Unsere westliche Perspektive legt viel Wert auf physische Unversehrtheit und gute Versorgung, aber beginnt langsam auch die psychischen Komponenten der Mutter und ihres Umfelds zu berücksichtigen. Für eine weitere Ergänzung zu den gewöhnlichen Untersuchungen und Maßnahmen zur optimalen Entwicklung des Ungeborenen bietet sich die traditionelle chinesische Medizin an.

Vorbereitung auf Schwangerschaft

Interessanterweise hat die chinesische Heilkunde schon seit Jahrtausenden etwas, dass dem genetischen Code des Zellkerns in der westlichen Genetik gleich kommt – die vorgeburtliche Essenz (Jing). Wie die moderne Genetik der Befruchtung und Bildung des Zellkerns für das neue Lebewesen uns lehrt, wird dieser durch eine Neukombination des „Jing“ beider Eltern geschaffen.

Erstaunlicherweise ist diese Annahme den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Beeinflussung der Genexpression und Manipulation des Erbguts sehr nahe. So verschreibt die TCM eine langfristige Vorbereitung auf die Schwangerschaft, in der Schadstoffe wie Alkohol, Tabak und ungesunder oder übermäßiger Nahrungskonsum vermieden werden sollen. So soll die vorgeburtliche Essenz bestmöglich aufgestellt sein, um eine gute Entwicklung des Neugeborenen zu gewährleisten. Zwar ziehen wir in der westlichen Kultur ähnliche Schlüsse, nehmen ihre Implikationen für das Handeln jedoch weniger ernst, weshalb die TCM eine lohnende Ergänzung darstellt. Ist das Kind einmal gezeugt, verändern sich auch die energetischen Balancen und führen zu einer Sammlung von Blut zur Versorgung des Fötus.

Blut und die universelle Lebensenergie Qi der TCM sind in ihrer Weltsicht gleichzusetzen, was bedeutet, dass sich Energie in den zentralen Medianen des Körpers sammelt. Oft berichten Frauen, die sonst über leichtes Frösteln klagen, dass ihnen nicht mehr kalt wird, seit sie schwanger sind. Auch kann diese Sammlung der Energie dazu führen, dass nicht genug Blut in den äußeren Teilen des Körpers vorhanden ist, was eventuelle ärztlicher Behandlung bedarf.

Organe, Qi und Schwangerschaft

Die am Anfang der Schwangerschaft wichtigsten Organe sind das Herz und die Milz. Sie haben aus Sicht der TCM mit der Generation von Qi, bzw. Blut zu tun und ein Mangel dieser Energie kann deshalb zu Blutmangel oder auch emotionalen Schwankungen führen. Die Leber ist mit dem Chong-Mai, einem Energiezentrum verbunden, das für das Auf- und Absinken der Energie in den Meridianen zuständig ist. Da es während der Schwangerschaft zu einem Aufsteigen der Energie kommt, die wie gesagt mit Blut gleichzusetzen ist, kann es zu Nasen- und Zahnfleischbluten kommen.

Für ein ausgeglichenes Ying und Yang ist die Niere zuständig, die dadurch ebenfalls energetisch balanciert sein muss. Äquivalent zur westlichen Interpretation, die solche Symptome mit der Umstellung des Hormonhaushalts assoziiert, geht die TCM ebenfalls von einer energetischen Gewöhnung des Organismus an die neuen Bedingungen innerhalb des ersten Drittels der Schwangerschaft aus. Allgemein ist es sinnvoll, sich in die TCM einzuarbeiten, um die energetische Wirkung von Betätigungen, Emotionen und Nahrungsmitteln zu verstehen und welchen Einfluss sie auf die Schwangerschaft haben. Dann können entsprechend der auftretenden Symptome energetischen Austausch schaffende Gegenmaßnahmen getroffen werden. So stellt die chinesische Heilkunde eine lohnende Ergänzung zur westlichen Medizin während der Schwangerschaft dar.

 

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