DIE WEIBLICHKEIT – Teil 1

Vistano Beraterin KarinDorothee - Beraterblog

Die Weiblichkeit - Teil 1

Seit ein oder zwei Jahren taucht das Thema Weiblichkeit in meinem Leben immer wieder auf – und ich bin nicht die Einzige. Auch bei anderen Frauen in meiner Umgebung wird sie zunehmend ein Thema. Etwa in dem Jahr 2003 ist die heilige Maria Muttergottes in mein Leben getreten und leitet mich seitdem auf dem Pfad zu meiner Weiblichkeit. Erst in den letzten beiden Jahren wird mir dies jedoch mehr und mehr bewusst.

Im Sommer 2010 wurde mir durch die Göttin Isis mitgeteilt, dass ich nun endlich meine Weiblichkeit leben soll. Das hat den Ausschlag gegeben, mich noch intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen.

Wer ist Isis?

Als Personifikation „vollständiger Weiblichkeit“ wurde Isis „Die Eine, die Alles ist“,

Isis Panthea („Isis die All-Göttin“) und die „Lady der zehntausend Namen“ genannt.

Die unsterbliche Göttin Isis lebte bereits in Atlantis. Dort gehörte sie zum Kreis der Weisheit. Mit einigen Auserwählten verließ sie den Kontinent, um in Ägypten eine neue Kultur zu begründen, damit das alte Wissen erhalten bleibt, das beim Untergang von Atlantis unwiderruflich verloren gehen würde. Als die Mutter-Göttin ist Isis eine mächtige Magierin, Heilerin und das Leitbild für die weibliche Gottheit überhaupt.

Sie war die erste Tochter von Geb, Gott der Erde, und Nut, Göttin des Himmels. Während der ersten Jahre der Schöpfung wurde Isis geboren und von ihren menschlichen Nachfolgern angebetet, denn sie verbrachte als einzige Göttin viel Zeit mit Menschen. Sie lehrte Frauen, wie man Korn mahlt und Brot backt, Flachs webt und Kleidung herstellt und wie man Männer „zähmt“, um mit ihnen leben zu können. Sie lehrte die Menschen auch die Kunst des Lesens und Zeichnens und wurde auch als Göttin der Medizin und Weisheit dargestellt. So wurde sie zum Vorbild für Generationen von Frauen.

Isis ist der Maria sehr ähnlich, war doch ihre Aufgabe dieselbe und auch deren Ausführung gestaltete sich sehr ähnlich – wobei Isis wesentlich aktiver als Maria handelte.

Die Isis-Ikonographie, vor allem „Isis mit dem Horusknaben”, erinnert an spätere Darstellungen Mariens mit dem Jesuskind”. Forscher halten es für möglich, dass der Marienkult teilweise seinen Ursprung aus dem bis in christliche Zeiten verbreiteten Isis-Glauben hat. Isis möchte uns darauf hinweisen, unsere Gefühle anzuerkennen und zu akzeptieren.

Weiblichkeit in der Bibel

Die Bibel macht von Anfang einen deutlichen Unterschied zwischen Mann und Frau:

„ … denn männlich und weiblich wurde der Mensch geschaffen“ (1. Mose 1,27)

Zur damaligen Zeit lag die Aufgabe der Frau darin, sich um Haus, Haushalt und Familie zu kümmern. Rechtlich und sozial war sie vollkommen abhängig von ihrem Ehemann.

Wenn sie keine Kinder bekam, hatte ihr Mann das Recht, sie zu verstoßen. Ein Mann durfte mehrere Ehefrauen haben, die Frau jedoch nur einen Mann.

Das Buch Mose erzählt von Frauen, die Berufe haben wie zum Beispiel Hebammen. Berufstätige Frauen gab es damals aber nur sehr wenige.

Zu Jesus Lebzeiten war es den Frauen zwar erlaubt, Geschäfte zu machen, aber vor Gericht wurde ihnen ein Vormund gestellt.

Wie wir im Lukas- und Johannes-Evangelium erfahren, nahm Jesus Frauen in den Kreis seiner Anhänger auf, die von der Gesellschaft verstoßen wurden. Sie trugen dann mit ihren Fähigkeiten zum Lebensunterhalt der Gruppe bei. „Sich führen zu lassen hat nichts mit Schwäche, sondern mit Stärke zu tun“ erfuhren wir von Maria Magdalena, die in einigen Überlieferungen als die Gefährtin Jesu genannt wird.

Bis zu seinem Tod am Kreuz blieben die Frauen an seiner Seite im Gegensatz zu den Jüngern, die geflohen waren (Markus 15,40-41). Daher waren es auch besagte Maria von Magdala – so wurde Maria Magdalena auch genannt – und Maria, die Mutter des Jakobus, die zuerst die Botschaft der Auferstehung Jesu erfuhren und weitersagten (Matthäus 28,1-8)

Wie wir in der Bibelstelle Galater 3,26-28 erfahren, war Jesus Gedanke dazu folgender:

„Denn durch den Glauben an Jesus Christus seid ihr nun alle zu Kindern Gottes geworden. Ihr gehört zu Christus, weil ihr auf seinen Namen getauft seid. Jetzt ist es nicht mehr wichtig, ob ihr Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen seid: In Christus seid ihr alle eins.“

Ursprung der Weiblichkeit

Schon die Lehre des Tantra, die seit mehr als 5000 Jahren besteht, weiß, der Mann ist halb Frau und die Frau halb Mann. Wenn es uns gelingt, diese inneren Gegensätze zu harmonisieren, erwecken wir unser vollständiges Potenzial.

Dieses Wissen ist nicht nur für Frauen wichtig, die sich in Partnerschaften befinden, denn  gerade eine Single-Frau kann durch dieses neu gewonnene Körpergefühl den „richtigen“ Partner anziehen.

Schon anhand der körperlichen Beschaffenheit entdecken wir:

Der Mann, dessen Geschlechtsteil sich äußerlich befindet, erlebt sich im Außen – durch seine Umwelt und die Frau hat durch ihre körperliche Beschaffenheit den größeren Zugang zu ihrem Inneren. Dringt der Mann in die Frau ein, gelingt es ihm manchmal, diesen Zugang zu seinem Innersten ebenfalls zu erlangen. Im Idealfall geht die Frau nach innen und hebt den Mann Kraft ihrer Empfänglichkeit und Hingabe mit an;  lässt ihn die göttliche und spirituelle Dimension des Sex erleben. Wenn die Frau sich als die Empfängliche wirklich hingibt und den Mann in sich aufnimmt, aktiviert sie seine männliche Energie, indem sie diese ins Fließen bringt.

Lernt die Frau, ihre wahre Weiblichkeit zu leben und ihre empfangenden Fähigkeiten einzusetzen, wird sie erleben, dass vorzeitige Samenergüsse des Mannes oder Impotenz abnehmen. Und wie funktioniert das? Weniger tun, mehr sein: fühlen, empfangen, sich hingeben – bereit, Liebe zu empfangen.

Die Frau energetisch gesehen

Im Tantra erfahren wir, dass die Frau Im Ganzen – energetisch gesehen – negativ gepolt ist. Jedoch trägt sie den entgegengesetzten Pol als Erfahrung in sich. Die negative gepolte Vagina nimmt den positiv gepolten Penis des Mannes in sich auf. In den Brüsten der Frau jedoch befindet sich ihr Gegenpol. Der männliche Pol ist der Aktive und Dynamische, daher tritt die Frau aus dem Herzen mit ihrer Umwelt in Kontakt. Und weil die Energie dort aktiviert wird, bevor sie in den negativen Pol fließt, ist der weibliche Busen auch der wirkliche Schlüssel zur Ekstase. Ein Grund mehr, sie in Zukunft mit mehr (Selbst)liebe zu betrachten und mehr ins Liebesspiel mit einzubeziehen.

Da jeder den Pol des anderen in sich trägt, ist es möglich, unabhängig vom Partner in einen ekstatischen Zustand zu gelangen. Zeitlosigkeit und die vollkommene Nicht-Existenz des Egos – das So-Sein –  lassen uns wahres Glück erleben.

Beruht die Weiblichkeit auf innerer Bewusstheit, wirkt sie nach außen geradezu magisch. Die Frau ist mit sich selbst zufrieden und strahlt durch ihr Herzzentrum Freude aus. Dies hat eine geradezu magnetische Wirkung auf Männer. Nimmt die Frau die Energie des Mannes dann in sich auf und gibt sie an ihn zurück, breitet sich das Gefühl der Glückseligkeit auch in ihm aus.

Obwohl der Ansatz des Tantra heterosexuell ist aufgrund der sich gegenseitig ergänzenden Pole, können viele Erkenntnisse auch in homosexuellen Partnerschaften genutzt werden.

Es geht darum, die Geschlechtsorgane nicht nur zu nutzen, um einen Höhepunkt zu erreichen, sondern darum, sich zu entspannen und bewusster zu erleben und zu fühlen.  Dadurch entsteht ein Gefühl, Liebe zu geben und sie gleichermaßen zu empfangen.


Die ureigensten weiblichen Eigenschaften


Entspanntheit, Offenheit, Anmut und liebevolle Spontaneität sind wesentliche weibliche Eigenschaften. Vielen Frauen fällt es heute schwer, sich Ereignisse ohne kontrollierendes Eingreifen entfalten lassen. Ich erlebe oft, dass die Frau von heute durch ihre angeborene Intuition und hellseherische Fähigkeiten versucht, Situationen vorher zusehen, um die Dinge dann zu manipulieren. Doch das ist keine Garantie, dass es sich dann so entwickelt, wie sie es sich vielleicht wünscht; eher das Gegenteil ist der Fall. Und wissen Sie was, das ist ein Segen! In unserer heutigen Zeit funktioniert Manipulation nicht mehr.

Das Matriarchat nahm sein jähes Ende in den Hexenverfolgungen des Mittelalters. Das Ende des Patriarchats wurde eingeläutet, als herauskam, wie viele Kinder durch Männer der Kirche missbraucht worden sind. Es geht nun darum, die männliche und weibliche Energie in Einklang zu bringen und sich wieder auf Augenhöhe zu begegnen.

Um in seiner eigenen Energie zu bleiben, ist es erst einmal wichtig, zu definieren, was die Frau ausmacht und was den Mann. Die weibliche Energie nimmt an, empfängt und nährt, um das Empfangene dann an die männliche Kraft weiter fließen zu lassen. Die männliche Energie fühlt sich dadurch vollkommen angenommen und kraftvoll und kann sich ihrer eigenen Aufgabe, die weibliche Energie zu schützen und zu unterstützen, nun vollkommen widmen. Dadurch entsteht ein Kreislauf des liebevollen Gebens und Annehmens und durch diesen Kreislauf entsteht Nähe, Glück und Liebe.

Die weibliche Energie beinhaltet Werte wie Fleiß, Güte, Herzenswärme und Hingabe. Die Frau darf ihre Weichheit leben, solange diese nicht in Schwäche und ihre Fürsorglichkeit nicht in Bevormundung umschlägt. Es geht für die Frau darum, ihre Umwelt mit allen Sinnen aufzunehmen, zu fühlen und zu spüren. Dieses bewusste Erleben ihrer Umwelt wirkt sehr sinnlich und übt auf andere Menschen; vor allem auf Männer eine geradezu magnetische Anziehungskraft aus.

Typisch ist für die Frau auch ihr Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, sich anzupassen. Dies führt leider allzu oft dazu, dass die Frau sich ihrer eigenen Bedürfnisse und Wünsche nicht mehr bewusst ist und das Leben ihres Mannes und ihrer Familie führt anstatt ihr Eigenes. Ihr natürlicher Nesttrieb und ihr Bedürfnis nach Sicherheit lassen sie oft Dinge erdulden, die ihr nicht entsprechen und sie verharrt still duldend länger in dieser Situation als ihr guttut. Sich frei auszudrücken, ihre Emotionen zu erkennen, bis zu ihrem Ursprung zu verfolgen und dann auszudrücken ist eine zutiefst weibliche Qualität, die gelebt werden möchte. Auch zeichnet die Frau ein Sinn für das Ästhetische aus.
Die Entwicklung der Gesellschaft hat dazu geführt, dass die weiblichen Werte sich verändert haben. Für die Frau ist es daher (heute wieder) wichtig, ihren eigenen Körper wirklich kennen und lieben zu lernen, denn dann erwacht ihre Sinnlichkeit und ihre Ausstrahlung spiegelt ihr weibliches Wesen nach außen, sodass sich ihre ganze Umgebung verändert.
Dazu möchte ich Sie zu einer Forschungsreise in Ihr Innerstes einladen:
Was erweitert Ihre Energie und Empfindsamkeit in Ihrem Körper? Was bremst sie?


Weiblichkeit beim Sex


Müssen wir wirklich die 333 Love-Tipps der Cosmopolitan auswendig können und die am besten noch alle an einem einzigen Abend anwenden? Müssen wir wirklich den Kamasutra rauf und runter turnen? Wem von Ihnen ist es gelungen, durch diverse Techniken wirklich mehr Nähe und mehr Intensität in der Partnerschaft zu erleben? Um was geht es also wirklich?

Die Vagina ist ein empfangender Kanal mit einer aufnehmenden und trinkenden Qualität.
Für die männliche Energie wirkt sie verlockend und anziehend, wenn sie wirklich bereit ist, ihn willkommen zu heißen.

Durch Entspannung gelangt die Frau nach innen und damit zu sich selbst zurück und erlebt und fühlt viel intensiver. Wie oben bereits beschrieben ist der Schlüssel zur Erregung der Vagina die weibliche Brust, da es zwischen Brust und Vagina die energetische Verbindung der beiden entgegengesetzten Pole gibt. Werden die Brüste durch zarte Berührungen längere Zeit stimuliert, stellt sich in der Frau eine tiefe Bereitschaft, den Penis in sich aufzunehmen ein und dies ermöglicht auch dem Mann ein intensiveres Erleben; Mann und Frau werden von ihrer göttlichen Energie berührt, sie werden eins. Das Gefühl wird ewig.

Sex ist dann eine intensive Erfahrung, wenn wir mit der göttlichen Energie in Berührung kommen und dort gelangen wir nur durch das Fühlen hin. Diese Erfahrung des Einsseins mit der ganzen Schöpfung kann zu einem erweiterten länger andauerndem Bewusstseinszustand führen und eine sehr belebende Wirkung für Mann und Frau haben, weil die Energie in ihnen aufsteigt anstatt wie sonst nach außen zu gelangen.

Wenn es also Mann und Frau gelingt, den Orgasmus als Zustand zu betrachten, der sich von selbst einstellt, sobald sie sich entspannen und sobald die Frau wirklich in sich die Bereitschaft spürt, den Penis in sich aufzunehmen, dann machen sie wirklich eine ausgedehnte erfüllende lustvolle Erfahrung. Dann entstehen echte Nähe und Hingabe.


Was finden Frauen weiblich?


Lange wusste ich nicht, was Isis damit meint, ich solle meine Weiblichkeit leben? Aber ich war doch weiblich? Ich trug in meinem Leben meist lange Haare, betonte meine körperlichen Vorzüge mit klassisch-modischer Kleidung und liebte hohe Schuhe, weil sie Brust und Hintern auf natürliche Weise betonen. Hängt es also mit der Kleidung zusammen? Nein, kann ich da nur entschieden antworten, denn mir ist einmal eine Frau mit Glatze begegnet, die weiblicher nicht hätte sein können. Sie trug wallende Gewänder und strahlte durch ihre sanfte Art etwas Mütterliches, aber doch gleichzeitig Anlehnungsbedürftiges aus. Sie sprach meist ziemlich leise und benutzte positive Formulierungen. Ihre gesamte Kommunikation war zwar gewaltfrei, jedoch trotzdem klar und bestimmend. Sie wusste sich auf eine anmutige Art durchzusetzen und besaß eine natürliche Autorität. Dadurch fühlte ich mich sehr berührt und wie magisch angezogen. Ich genoss es, mich in der Umgebung dieser Erscheinung aufzuhalten.

Wir Frauen kritteln gerne an unserem Körper herum – aber warum? Er ist der Tempel unserer Seele. Der liebe Gott hat sich etwas dabei gedacht, uns genauso zu erschaffen, wie wir eben mal gerade sind. Oft gehen wir wenig liebevoll mit ihm um, dabei ist er doch das Gefäß unserer Gefühle. Je mehr Körper, desto mehr Freude. Je mehr Körper, desto mehr Liebe kann durch ihn hindurchfließen.

Wenn es mir gelänge, meine pure Weiblichkeit anzunehmen, hätte ich Zugang zu meiner Kraft; Zugang zu all meinem Potenzial vermittelte mir die ägyptische Gottheit damals. Es ginge darum, uns so anzunehmen und zu lieben, wie wir sind und authentisch zu leben. Ich glaube, das ist ein lebenslanger Lernprozess.

Weiblichkeit in der Karriere

Es ist erwiesen, dass Frauen mit kurzen Haaren ernster genommen werden im Job als Frauen mit langen Haaren. Trotzdem muss man sich nicht als Mann verkleiden, sondern kann durchaus mal ein Kostüm tragen oder dem Anzug mit einem filigranen Schal einen weiblichen Touch geben. Ein dezentes Accessoire im Haar oder Schmuck – mögen es Ohrringe oder eine edle Kette sein – betont ebenfalls die Fraulichkeit.

Es ist wichtig, klar zu sein und zwar die eigene Intuition zu nutzen, dies aber nicht so sehr nach außen zu zeigen. Man sollte sich nicht auf die männliche – manchmal recht derbe Sprachebene begeben, sondern einfach einen klaren und deutlichen Kommunikationsstil pflegen.

Weiblichkeit in den Kulturen

Ich arbeite mit vielen Französinnen zusammen. Diese erscheinen mir in mancherlei Hinsicht viel weiblicher als unsere deutschen Kolleginnen. Natürlich habe ich mich in den Pausen mit ihnen unterhalten und festgestellt, dass sie ihre weiblichen Reize viel mehr einsetzen und sich auch weiblicher kleiden. Sie tragen häufig Röcke oder Kleider und betonen, dass auch das darunter wichtig sei, um sich jeden Tag weiblich zu fühlen.

Auch scheinen sie sich in Bezug auf ihr Freizeit-Verhalten anders zu verhalten. Während wir deutschen Frauen uns entweder mit unseren Freundinnen oder mit einem Mann treffen, bevorzugen sie Verabredungen mit der ganzen Clique, was die Abende wesentlich ungezwungener macht und die Männer sind – aufgrund der Konkurrenzsituation – auch gezwungen, sich etwas mehr um eine Frau zu bemühen. Mann und Frau treffen sich erst alleine bei ihr oder bei ihm in der Wohnung, wenn es zur Sache geht. Das macht vieles unkomplizierter. „Es gibt bei ihnen diese krampfigen Zweierdates eher weniger und daher macht es auch viel mehr Spaß, sich einen neuen Partner zu angeln“ so Solange aus Metz.

Was finden Männer weiblich

Auch diverse Herren habe ich gefragt, was sie so an einer richtigen Frau schätzen. Was müsste ihre absolute Traumfrau mitbringen?

„Etwas Katzenhaftes sollte sie haben. Sie sollte unvorhersehbar reagieren und ihren eigenen Willen haben“ hat man(n) mir geantwortet. „Sie sollte sich auf raffinierte Art und Weise durchsetzen können.“

Bei den oben zitierten Franzosen ist es üblich, dass die Frau ihre kleinen Geheimnisse hat und diese auch ihrem Partner zugesteht. Dies hat nichts mit Unehrlichkeit zu tun, sondern damit, Respekt vor der Intimsphäre des anderen zu haben.

Geben und Nehmen halten sich etwa die Waage. Es ist kein Zeichen von Weiblichkeit, sich nur beschenken zu lassen. Viele Männer schätzen es, wenn auch einmal die Frau eine kleine Liebenswürdigkeit für ihn tut. Ein Bekannter war ganz angetan davon, dass seine neue Freundin ihm eine Kiste Sprudel zwei Stockwerke hinauf in die Wohnung gebracht hat, als er sich seinen Fuß verstaucht hatte und aufgrund der Krücken nur Plastikflaschen transportieren konnte.

Ein anderer Mann, mit dem ich gesprochen habe, war ganz gerührt als seine Begleiterin in ihrer Wohnung eine Schale mit Wasser für seinen Hund aufgestellt hat, als er sie das erste Mal zu Hause abholte. Mit der weiblichen Fürsorglichkeit sollten wir es allerdings trotzdem – besonders zu Beginn einer neuen Partnerschaft – nicht übertreiben.

Ehrliches Interesse für den Anderen ruft meist Interesse für die eigene Person hervor. Wie ein Interview sollte sich ein erstes Date aber nicht entwickeln, sonst hat er wenig Lust, dies fortzusetzen. Ein Monolog ist aber ebenso abturnend.

Auch kommt es überhaupt nicht gut an, wenn die Dame schnellstmöglich nach seinem Job fragt und beim ersten Ausgehen von sich aus Champagner bestellt anstatt Sekt. Er bekommt dann den Eindruck, es handele sich um eine verwöhnte Person, die es nur auf seinen Geldbeutel abgesehen hat.

Ich selbst habe festgestellt, dass Männer nicht so gerne mögen, wenn die Frau versucht, zu jedem Zeitpunkt die Situation zu kontrollieren. Sie freuen sich, wenn man über ihre Witze lacht und sie nicht kritisiert. Wenn man Menschen kritisiert, stellt man sofort eine Barriere her, habe ich bei Dale Carnegie gelesen und das entspricht auch der Wahrheit. Lassen wir ihn doch einfach so wie er ist und wenn er uns nicht gefällt, suchen wir uns einfach einen anderen anstatt ihn dann von Grund auf umkrempeln zu wollen. Wer hätte es geahnt, diese weibliche Eigenschaft ist bei Männern nicht allzu beliebt ;-)

Was das Äußere angeht: es ist schon so, dass die viele Männer Frauen bevorzugen, die lange Haare haben und sich weiblich kleiden. Bei meinen Befragungen habe ich erfahren, dass sie bei Frauen, die sich sehr stylish kleiden und Marken-Ware bevorzugen, Angst haben, die Frau würde das von ihnen verdiente Geld für Mode ausgeben.
Bei den Französinnen habe ich beobachtet, dass sie in der kühlen Jahreszeit die Kombination Rock, Stiefel mit etwas Absatz und Mantel bevorzugen, was sehr elegant aussieht. Ein bisschen sexy darf es auch sein: entweder mehr Ausschnitt kombiniert mit einem etwas längeren Rock oder der Rock ist etwas kürzer, aber dafür ist dann weniger Ausschnitt zu sehen. Eine Französin hat mir anvertraut, dass sie jeden Tag den passenden Slip zum BH trägt, weil sie sich dann sehr sexy und weiblich fühlt. Man sieht es nicht, aber man ahnt es manchmal und sie strahlt eine besonders weibliche Aura aus.

Also liebe Ladys, lasst uns beim nächsten BH-Kauf ebenfalls drei Höschen anstatt ein einziges passendes kaufen.

Die Herren der Schöpfung mögen es, wenn die Frau sich einen eigenen Stil angeeignet hat mit ein bisschen Bling-Bling, aber sie sollte auch nicht wie ein Weihnachtsbaum aussehen. Genauso ist es mit dem Make-up. Ein sinnlicher Mund ist etwas Schönes, aber Lippenstift- oder Make-Up-Flecken auf seinem Hemd gehen gar nicht.

Frauen denken ja immer, dass sie perfekt aussehen müssen, um IHM zugefallen. Nun, das ist eine Mär. Mir hat mal jemand erzählt, dass er mit einer Frau geschlafen hat, die wie ein Supermodel aussah, aber dass ihm die Geborgenheit, Nähe und Wärme, die ein wenig Körperfülle ausstrahlt, fehlte. Es fühlte sich für ihn nicht gut an.
Es gibt Männer, die mögen nur sehr schmale Frauen und es gibt Männer, die etwas plüschigere Frauen toll finden.

Letztendlich kommt es doch darauf an, dass die Frau sich in ihrem Körper wohlfühlt und dann zieht sie auch den Mann an, der zu ihr passt. Love Handles (Hüftspeck) sind gar nicht so unbeliebt, wie die Frauenwelt immer denkt.

Foto: Karin Michel (selbst fotografiert im Vorgarten)