Madame Lenormand
Madame Marie-Anne Lenormand galt als eine der treffsichersten Wahrsagerinnen des 18. Jahrhunderts. Wie viele ihrer „Kollegen“ wurde sie zwar geschätzt, jedoch auch verfolgt und angefeindet.
Bereits mit sieben Jahren begann ihre Karriere als Hellseherin. Zu dieser Zeit wurde sie in einer strengen Klosterschule erzogen. Was für ein Kind mit ihren übersinnlichen Fähigkeiten nicht leicht gewesen sein muss. Dort prophezeite sie die Entlassung der Äptissin der Schule. Als dies wirklich eintraf, wurde das Mädchen von der Schule verwiesen.
Nach ihrer Schulausbildung machte sie sich selbstständig. Zusammen mit einer anderen Wahrsagerin spezialisierte sie sich auf spirituelle Beratungen und professionelle Wahrsagerei. Dies brachte ihr zwar viele Erfolge ein, weckte jedoch auch Missmut. Daher ist es kein Wunder, dass sie während dieser Zeit oft mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Zeitweise legte sie dann nur für Freunde und Bekannte die Karten. Für ihre Arbeit mit den Karten nutzte sie das Kartendeck nach Jean Francoise Alliette.
Rückzug aus dem gesellschaftlichen Dienst
Immer wieder diente sie den Menschen der damaligen gehobenen Gesellschaft als Ratgeberin. Oft suchten sie ihre Kunden nur im Geheimen auf und sogar der französische Kaiser soll zu ihren Kunden gezählt haben. Aufgrund einer falschen Anklage wurde sie in Belgien sogar einmal als Spionin verhaftet. Zwar klärte sich alles recht schnell auf, Madame Lenormand aber zog sich daraufhin aus der Gesellschaft zurück. Sie stellte ihre Fähigkeiten dann nur noch im engsten privaten Kreis zur Verfügung. Dank ihrer erfolgreichen Tätigkeit wurde Madame Lenormand reich und genoss diesen Reichtum auch. Ihr Tod war tragisch, denn sie starb an einem Kunstfehler ihres Arztes.
Die nach ihr benannten Lenormandkarten wurden nicht von ihr selbst entwickelt.Neben anderen Wahrsagekarten sind die Lenormandkarten wohl die bekanntesten Hilfsmittel für Kartendeuter. Mit ihnen ist es auch möglich, eine große Tafel zu legen.