Interview mit Carmen Sommerfeld
Im folgenden Interview gewährt und Carmen Sommerfeld Einblicke in die faszinierende Kunst der Kartendeutung. Hierfür verrät Sie uns worauf Sie beim Legen der Karten achtet und was Sie ihren Kunden rät.
Was zunächst ungünstig erscheint, kann eine völlig neue Perspektive eröffnen
„Es gehört zum Leben, dass wir auch manchmal enttäuscht werden“, erinnert Vistano-Expertin Carmen Sommerfeld. „In allen Dingen liegt die Chance auf Gelingen oder Scheitern.“ Die Lebensberatung ist ein intensiver Dialog. Sie wird getragen durch die energetische Verbindung zwischen Ratsuchendem und Berater, doch fließen über die beratende Persönlichkeit auch deren Lebenserfahrung und ihre psychologischen Kenntnisse mit ein. „Wenn ich Dinge sehe, die für meine Gesprächspartnerin oder meinen Gesprächspartner im weitesten Sinne negativ sind, kann ich darauf reagieren. Unser Dialog gibt mir die Gelegenheit, behutsam vorzufühlen, was ich diesem konkreten Mensch wie vermitteln kann“, erklärt die Lebensberaterin.
So stellt sie zunächst fest, welches Maß an Betroffenheit eine Nachricht voraussichtlich auslösen wird. In der Unterhaltung wird auch deutlich, wie viel die jeweilige Person verkraften kann. Mit diesen Informationen ist es möglich, die richtigen Worte zu finden, um unangenehme Dinge auszusprechen. „Dabei“, so fährt die Expertin fort, „muss man in jeder Krise die Chance erkennen können. Als Lebensberaterin habe ich einen Vorteil immer auf meiner Seite: Ich sehe nicht nur tendenziell Entwicklungen voraus. Auch die Hintergründe erschließen sich mir. So kann ich den Blick über den Moment hinaus lenken. Zudem kann ich konkreten Rat vermitteln und so eine Perspektive aufzeigen. Daher muss sich niemand vor dem fürchten, was die Karten sagen.“ Gibt es also keine Grenzen für die Arbeit der Lebensberaterin?
Man muss beurteilen können, welche Form der Hilfe ein Mensch benötigt
„Ein in der Lebensberatung erfahrener Mensch wird nicht an viele Grenzen der Erkenntnis stoßen, solange der Energiefluss zwischen ihm und dem Ratsuchenden ungestört ist. Doch man muss die eigenen Grenzen kennen und anerkennen. Trotz ständiger psychologischer Weiterbildung bin ich selbstverständlich keine Therapeutin“, gibt Carmen Sommerfeld zu Bedenken. „Daher ergeben sich Situationen, in denen ich Menschen eine klare Empfehlung gebe, sich an anderer Stelle professionelle Hilfe zu holen.“ Ergibt das Bild der Karten zum Beispiel, dass ein Mensch sich selbst ständig unterschätzt, ist es möglich, ihn behutsam aufzubauen.
Wenn er sich allerdings überschätzt, ist psychologischer Einsatz erforderlich. Umso mehr, wenn diese Überschätzung bereits einen Realitätsverlust bewirkt hat. Denn in einem solchen Fall muss die gesamte Wahrnehmung der Person verändert werden. Das ist ein komplexer und langwieriger Prozess, der nur in einer Therapie erfolgen kann. Ein anderes Beispiel wären etwa Fälle von Mobbing am Arbeitsplatz. Auch hier ist psychologisches, gegebenenfalls auch juristisches Fachwissen gefragt. Wie können die Karten eigentlich bei beruflichen Fragen und Entscheidungen helfen?
Bei wichtigen Entscheidungen muss man das ganze Bild betrachten können
Der Vorteil einer Konsultation der Karten liegt grundsätzlich darin, dass sie Perspektiven aufzeigen, die über die persönliche des Ratsuchenden hinausgehen. Dadurch können mögliche Konsequenzen von Entscheidungen sehr viel differenzierter betrachtet werden. Eine mögliche Veränderung wie ein Berufswechsel hat nicht nur Auswirkungen auf den Ratsuchenden selbst. Ist eine Familie vorhanden, so ist auch diese betroffen. Dazu kommen das Umfeld am alten und am möglichen neuen Arbeitsplatz.
„Der Wunsch nach einer neuen Aufgabe kann so stark werden, dass man gar nicht mehr in diesen Dimensionen denkt. Im Gespräch kann ich auf die Bedeutung dieser Blickwinkel hinweisen und so zusätzliche Informationen geben. Je größer und klarer das Gesamtbild, desto sicherer die Entscheidung.“ Wenn sich ein Mensch sehr in eine bestimmte Vorstellung verliebt hat, kann sie für ihn eindeutig positiv und schon fast real sein. Wunsch und Realität verschmelzen. Das kann sogar den Berater täuschen. Daher ist es wichtig, immer wieder eine energetische Verbindung zum persönlichen Netzwerk des Ratsuchenden herzustellen. Damit lassen sich solche Fallen erkennen und im Interesse des Ratsuchenden umgehen.
Veränderung als natürliche Erscheinung begreifen
„Hier schließt sich der Kreis“, sagt Carmen Sommerfeld, „denn es ist eine Sache, Rat geben zu können. Aber es ist eine andere, ihn anzunehmen.“ Wer wirklich Rat sucht, der sollte auch willens und offen dafür sein, ihn anzuhören und zu akzeptieren. Auch und gerade dann, wenn es etwas von ihm selbst verlangt. Das beginnt mit Selbsterkenntnis und führt dann möglicherweise zur Bereitschaft, sich selbst zu verändern. „Das ganze Leben ist Veränderung. Letzten Endes ist dies der Grund, warum Menschen sich an eine Lebensberaterin wie mich wenden.
Denn sie möchten wissen, wann sich welche Veränderungen in ihrem Leben ergeben und was diese für sie bedeuten werden.“ Ob im beruflichen oder im privaten Bereich: Die Einstellung zum Leben und den Veränderungen, die es notgedrungen bringt, ist entscheidend. Wenn eine positive Grundhaltung zu den Dingen gegeben ist, kommt es nur noch darauf an, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Herrscht diesbezüglich noch Unsicherheit, liegt das oft an einem Mangel an Informationen. Den können Lebensberater beheben.
Das eigene Leben bejahen und selbst in die Hand nehmen
„Was die Ratsuchenden allerdings verstehen müssen ist, dass eine Beraterin oder ein Berater ihnen die Entscheidung nicht abnehmen kann. Jeder Mensch muss sein eigenes Leben leben, so gut er oder sie es eben vermag. Manchmal ist es gut, dabei Hilfe zu bekommen, die den persönlichen Horizont erweitert. Trotzdem bleibt das eigene Leben zu bewältigen ganz allein die Aufgabe jedes und jeder Einzelnen.“