Ceridwen

In der keltischen Mythologie ist Ceridwen (gesprochen Ker-rid-wen) eine Gottheit und Zauberin. Ihr Name leitet sich ab vom keltischen “cerru”, das so viel bedeutet wie Kessel und die verwandelnde Kraft von Magie, Weisheit, Wiedergeburt und kreativer Inspiration symbolisiert – Eigenschaften die auch Ceridwen zugesprochen werden.

Sie gilt als die Schutzpatronin der Hexen und Zauberer und wird auch mit dem dunklen Mond, Fruchtbarkeit, Wissenschaft, Weissagung und Dichtung in Verbindung gebracht. Sie ist verheiratet mit Tegid Voeland und hat drei Kinder: Creirwy, Morfan und Taliesin.

Die Mythologie Ceridwens

Da Ceridwen sich hervorragend mit Kräutern und Magie auskennt, braut sie einen Zaubertrank, der ihren abgrundtief hässlichen Sohn Morfan besonders intelligent machen soll, um seine Hässlichkeit zumindest auszugleichen. Sie braut den Trank in ihrem Kessel und lässt diesen von ihrem Diener Gwion beaufsichtigen und rühren.

Der jedoch verschüttet aus Versehen drei Tropfen von dem kochend heißem Trank auf seine Hand und nimmt diese reflexartig in den Mund. Dadurch erlangt er, und nicht Morfan, Schläue und Weisheit, denn nur diese ersten drei Tropfen sind genießbar, während der Rest des Gebräus pures Gift ist.

Aus Furcht vor der Reaktion und Rache Ceridwens verwandelt er sich in einen Hasen, den Ceridwen in Gestalt eines Windhundes jagt. Danach springt er in einen Fluss und verwandelt sich schlagartig in einen Fisch, dem Ceridwen nun als Otter hinterher ist. Daraufhin verwandelt er sich in einen Vogel und Ceridwen nimmt die Verfolgung erneut auf, diesmal in Form eines Falken. Schließlich wird Gwion zu einem Korn und Ceridwen isst ihn in Gestalt einer Henne.

Dieser nimmt in der Gebärmutter Platz und neun Monate später gebirt sie ihren Sohn Taliesin. Da dieser im Gegensatz zu Morfan unglaublich schön ist, ist sie unfähig ihn zu töten und setzt sie ihn, eingehüllt in Leder, im Meer aus. Taliesin überlebt und wird später zu einem berühmten walisischen Poeten.

Die Archetypen Ceridwens

Zwei Archetypen spielen in der Sage um Ceridwen eine Rolle. Zum einen ist sie das alte Weib, dessen fruchtbare Tage vorbei sind und das nun eine Rolle einnimmt, die von Mitgefühl, Wandlung, Heilung, Unzucht, Tod und Ende bestimmt wird. Sie verkörpert eine anerkannte und respektierte reifere Frau, die im Zentrum der Familie steht und das Leben genießt sowie alle anderen an ihren vielfältigen Erfahrungen Teil haben lässt.

Wegen der Hexenjagden und -verbrennungen im Mittelalter ist dieser Typ der weisen Frau mit vielen Erfahrungen, viel Wissen und magischen Kräften sehr negativ konnotiert. Der Archetyp ist zutreffend auf diejenigen, die aus ihren Fehlern und Erfahrungen gelernt haben, deshalb als weise gelten und anderen dabei helfen, nicht die alten Fehler zu wiederholen und doch ihre eigenen Erfahrungen zu machen.

Zum anderen symbolisiert Ceridwen auch die Gestaltenwandlerin, da sie ihr physisches Erscheinungsbild leicht adaptieren kann und ihr Verhalten an die jeweilige Umgebung anzupassen vermag. Wer diesem Archetyp entspricht, wird vielen verschiedenen Rollen gerecht, ist anpassungs- und wandlungsfähig sowie spontan und flexibel.

 

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