Die Geschichte der Esoterik
Esoterik umfasst alles, was sich wissenschaftlich nicht erklären lässt und vereinigt dabei die Anschauungen verschiedener Religionen.
So vielschichtig sich in unserer Zeit Esoterik zeigt, so unterschiedlich sind auch die Ursprünge der verschiedenen esoterischen Richtungen und Praktiken.
Esoterik heute ist eine Strömung, die sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht, jedes Lebensalter erfasst und auch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen macht. Esoterik ist zu einer Art Weltanschauung geworden, die auch als universalreligiös bezeichnet werden kann. Die Wurzeln dieser Entwicklung liegen mehrere Tausend Jahre zurück und ein Blick auf die Geschichte der Esoterik ist damit auch ein historischer Rückblick.
Pythagoras gilt als Erfinder der gleichnamigen mathematischen Formel. Dass sich hinter dem analytisch denkenden Wissenschaftler der Antike auch der erste Esoteriker verbirgt, wissen nur die wenigsten Menschen. Er gründete ca. 500 Jahre v.Chr. die pythagoräische Bruderschaft und verpflichtete sie zum Schweigegelübde. Die griechische Mythologie wurde von Alexander dem Großen in die Welt getragen, so auch nach Ägypten, wo es bereits eine Kultur gab, die von Magie und Hermetik geprägt war.
Die Venus-Tafel von Ammishaduqa aus Mesopotamien
Die beiden Wissenschaften des Geistes vermischten sich, wobei die Offenbarungs- und Geheimlehre von Hermes Trismegistos eine wichtige Rolle zu spielen begann. Die Sternendeutung geht ebenfalls auf ein Ereignis weit vor unserer Zeitrechnung zurück, nämlich auf die Venus-Tafel von Ammishaduqa aus Mesopotamien, die den Lauf der Planeten festhält. Eine weitere Wurzel der heutigen Esoterik liegt in der gnostischen Bewegung, die zum Zeitpunkt Christi Geburt über die ganze Welt verbreitet war.
Es handelt sich dabei um eine Synthese aus den damals einflussreichen, frühreligiösen Weltanschauungen. Zu ihrer Prägung trugen frühchristliche und jüdische Strömungen genauso bei, wie die Einflüsse der griechischen und zoroastrischen Philosophie. Aus dem Judentum entwickelte sich einige Hundert Jahre später die esoterische Richtung der Zahlendeutung, die sich mit der ursprünglichen Lehre von Hermes Trismegistos vermengte.
Die Renaissance war das Jahrhundert der Gnostiker. Zu dieser Zeit wurden die wichtigsten Wahrsagekarten erfunden. Die folgenden Jahrzehnte waren von einer zunehmenden Spiritualität gekennzeichnet, in der auch die Entwicklung des Okkultismus einen Nährboden fand. Heute ist Esoterik so vielseitig, wie nie, wobei sich die Wissenschaft des Geheimen immer weiter entwickelt. Wir dürfen also gespannt sein…