Heilige Tiere: Der Affe
Affen können sich in Indien so manches erlauben. Hier genießen sie im wahrsten Sinne des Wortes Narrenfreiheit. Die Languren gehören hier zu den bekanntesten Affen überhaupt. Da die Hindus glauben, der Langure sei ein direkter Nachfahre des indischen Affengottes Hanuman, gilt er bei den Hindus auch als besonders heilig.
Deshalb verlangen die Hindus auch, dass man den Affen vor dem Betreten des Hanuman Tempels mit solchen Leckereien wie Nüssen oder Bananen füttert. Anders als zum Beispiel Kühe oder Elefanten kann man die Languren nicht so häufig in den Straßen der Städte Indiens antreffen, denn Languren leben vorwiegend in den Wäldern.
In der frühen vedischen Religion spielte Hanuman eine große Rolle. Auch heute noch gehört er zu den beliebtesten Göttern des Landes. Er ist der Hauptheld in dem Epos Ramayana, wo er ein treuer und ergebener Diener des Gottes Rama und auch der Göttin Sita ist. Hanuman gilt als überaus klug und stark. Während seiner Reise durch die Lande, so erzählt Ramayana, traf er eines Tages auf den großen Gott Rama, der selbst auf der Suche nach seiner geliebten Sita gewesen ist. Sita jedoch befand sich in der Gefangenschaft des Dämons Raavana.
Hanuman hatte sich kurzerhand dazu entschlossen, sich auf die Suche nach Sita zu begeben und sie zu befreien. Zusammen mit seiner Affenarmee gelang es Hanuman schließlich, den Palast von Raavana in der Stadt Lanka zu finden. Dort angekommen nahm er selbst die Gestalt eines Affen an, wodurch es ihm ein Leichtes gewesen ist, in den Palast einzudringen. Als er Sita fand, wollte diese jedoch einem sprechenden Affen ihr Vertrauen nicht schenken, weshalb sie darauf bestand, dass Rama sie selbst befreien solle. Deshalb musste Hanuman nun bis zum Eintreffen Ramas über Sita wachen und zudem den Weg für Rama frei machen, was ihm dadurch gelang, dass er den Palast gemeinsam mit einer großen Affenarmee zerstörte und niederbrannte.