Das Element Feuer

Das Element Feuer

Welche Bedeutung hat Feuer in der heutigen Zeit? Zweifellos hat sich unser Verhältnis zu diesem kraftvollen Element verändert: Die Glühbirne und andere Erfindungen des 19. und 20. Jahrhunderts verbannten das Feuer zunehmend als Licht- und Wärmequelle.

Als vor mehr als zwei Jahrtausenden die vier-Elemente-Lehre entwickelt wurde, war die Verbundenheit der Menschheit mit dem Feuer weitaus größer. Und auch die Lebensphilosophie der meisten Menschen hat sich vor allem in den letzten Jahrhunderten massiv gewandelt: Erst in der Epoche der Aufklärung, die im 17. Jahrhundert ihren Anfang nahm, entstand vornehmlich im abendländischen Kulturraum eine betont rationale Auffassung von der Welt. Es wurde nach und nach herrschende Meinung, dass eine auf dem Verstand und den fünf Sinnen basierende Weltsicht die höchste Form der Erkenntnis sei. Damit reduzierte man auch das Element Feuer auf seine physikalischen Eigenschaften und eine spirituelle Deutung wurde gerne als Aberglaube abgetan.

Feuer in den Kulturen der Welt

Im antiken Griechenland finden wir im Gegensatz dazu die ersten Theorien zur vier-Elemente-Lehre, die nicht die Überschreitung der Verstandesgrenzen scheuten. Und es waren auch die alten Griechen, die die These aufstellten, dass alle Wesen und Dinge zurückgehen auf einen einzigen Ursprung. So finden wir zum Beispiel bei Aristoteles den Begriff des „unbewegten Bewegers“: Er erschaffe und bewege alles im Universum, ohne jedoch selbst erschaffen worden zu sein. Wie können wir diese Überzeugung von einem allumfassenden Ursprung mit dem Element Feuer verbinden?

Spirituelle Eigenschaften des Feuers

Eine Antwort können wir finden, wenn wir die spirituellen Eigenschaften des Feuers im Zusammenhang mit den anderen Elementen betrachten. Während das Element Wasser beispielsweise die größte Aufnahmekapazität hat, besitzt Feuer die höchste Schwingung. Dem kraftvollen Element wird auch als einziges eine transformierende Wirkung zugeschrieben. Zu einem ganzheitlichen Verständnis gehört zudem die Beschäftigung mit der Gegensätzlichkeit bzw. Dualität der Dinge, die wir insbesondere beim Feuer finden: Denn dieses kann nicht nur dank seiner Wärme und Kraft eine wohltuende Wirkung haben, sondern auch jenseits unserer Vorstellungskraft zerstörerisch wirken.

Denken wir nur an die verheerenden Flammenmeere in Dresden oder Hamburg während des zweiten Weltkriegs; oder erinnern wir uns an die Fernsehbilder, als zwei Flugzeuge in die Tower des World Trade Center rasten und mit einem riesigen Feuerball explodierten. Dieser starke Gegensatz zwischen positiver und negativer Wirkung macht deutlich, welche große und nicht zu unterschätzende Kraft im Element des Feuers agiert. Auch die Dualität zwischen Feuer und Wasser finden wir nicht nur in den Theorien der vier-Elemente-Lehre. Auch das chinesische System des „Yin und Yang“ enthält diese Gegensätzlichkeit: Wasser wird dort als sanft beschrieben und der weiblichen Energie zugesprochen. Mit Feuer hingegen wird Stärke, Temperament und die männliche Energie assoziiert.

Um von der heilenden Wirkung des Feuers zu profitieren, reicht schon der meditative Blick in eine Kerzenflamme. Im Yoga wird diese Form der Meditation Trataka oder Augenreinigung genannt. Es wird behauptet, dass die Kraft des Feuers das Stirnchakra stimuliert. Wenn wir den Wunsch nach Veränderung in uns tragen, kann auch folgende Methode hilfreich sein: Man notiert den Zustand, den man ablegen möchte, auf einem Zettel und übergibt sie anschließend dem Feuer. Dabei sollte unbedingt der gewünschte Zustand im Geist formuliert werden.

 

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