Die Geschichte der Runen
Runen sind alte Schriftzeichen der Germanen. Sie können als Laute, Begriffe oder magische Zeichen dargestellt werden. Runen wurden fast nie zur Alltagskommunikation verwendet und tauchen an vielen Orten in Europa auf.
Runenesoterik
Erst im 19. Jahrhundert hat sich dann auch die Esoterik für die Runen interessiert. Die Menschen deuteten die Runen in ihrem Sinne um und dachten sich neue Runenalphabete aus. Dabei wurden die historischen Runen nie von der völkischen Bewegung genutzt. Sie verwendeten nur die frei erfundenen runenähnlichen Zeichen.
Guido von List galt seinen Anhängern als regelrechter Prophet. Er war ein bedeutender Impulsgeber und postulierte eine Priesterschaft sogenannter Armanen und später auch ein Urvolk mit eigener Sprache namens „Ariogermanen“. Wie man schon beim Namen heraushören kann, ging es hierbei um die reinblütige „Rasse“ von blauäugigen, blonden Menschen.
Oft verbindet man die Runenesoterik mit den Arbeiten des Runenmagiers Stephen Flowers. Der Amerikaner, der sich Edred Thorsson nannte, ist Vorsitzender der Rune-Gild. Als Grundlage verwendete er das etwas ältere Futhark anstatt des Armanen-Futhark. Es besteht aus 24 verschiedenen Runen.
Die Runenesoterik zeichnet sich besonders durch einen Eklektizismus aus. Die Runenmagier nutzen bei ihrer Arbeit meistens eigene Gedanken und Überlegungen. Ab und zu greifen sie aber auch auf schriftliche Quellen des Mittelalters zu. Dass diese Runen aus einem christianisierten Umfeld stammen und somit keine germanisch-heidnische Vorstellungen preisgeben, ist den Runenmagiern egal. Ihnen geht es um den praktisch-subjektiven Zugang, der die ein oder andere Fehlinterpretation verzeihlich macht.
Die Runenmagie legt keinen Wert auf historische Richtigkeit, da sie keine Wissenschaft ist. Deshalb wird in vielen Publikationen zur Runenesoterik und Runenmagie betont, dass der Autor nur eine Hilfe sein möchte, die einen auf den richtigen Weg führt. Die Publikationen sollen einem Ideen liefern und sind stets einzigartig.