Die Magie in der Bibel
Magie im Alten Testament
Obschon es bereits im Alten Testament einige sinnverwandte Wortgruppen gibt, welche einen Zusammenhang mit Magie vermuten lassen, sind Magie, Hexerei und Schamanismus nonexistent in dieser Religion. Magie wird bereits von den Jüngern Jahwes (gesprochen “Jach-wey” oder modern “Jehova”), dem Gott der Bibel, verboten.
Magie wurde allenthalben als Versuch angesehen, mit Gottes Macht zu konkurrieren oder sich über seine Autorität zu stellen. Nicht zuletzt, da die Anwendung von Magie häufig mit der Verehrung von Götzen in Verbindung stand. Lediglich simples Blendwerk wie Schlangenbeschwörung wurde zumindest toleriert und nicht aktiv verfolgt. Auch “magische” Rituale des Alltags wie etwa rituelle Waschungen, Salbungen oder Segnungen von Gegenständen, Personen und Gebäuden wurden geduldet und später teilweise ins christliche Brauchtum übernommen.
Magie im Neuen Testament
Das Vorkommen von Magie und magischen Riten im Neuen Testament ist bestenfalls kontrovers. So sehen einige Menschen die von Jesus vollbrachten Wunder, wie etwa die Heilung schwerer Gebrechen durch bloße Berührung, die Wandlung von Wasser in Wein, die Fähigkeit in die Zukunft zu sehen oder die Speisung von 5000 hungrigen Menschen mit lediglich zwei Fischen und fünf Laib Brot, als Beleg für die Anwendung von Magie. Die Christen selbst definieren sehr streng zwischen derartigen Befähigungen, welche Gott selbst nur wenigen Auserwählten zukommen ließ und “Magie”. Magie nach christlicher Definition ist eine nicht legitime Aneignung von Fähigkeiten, oftmals durch finstere Pakte mit heidnischen Göttern oder dem Teufel selbst, welche den Anwender ermächtigen, Gottes Gesetze in dieser Welt zum eigenen Vorteil zu biegen oder zu brechen.
Heilige Riten werden im Christentum mehr oder weniger als “Gegenteil” zur Magie wahrgenommen und angewandt, um Magie zu bannen, zu vernichten und vor ihr zu schützen. So etwa beim Exorzismus, bei dessen Durchführung Jesus und Gott als Kraft, Macht und Herrlichkeit die magischen Ketten des Teufels, welcher die Seele des Opfers umschlungen hält, sprengen.