Heilige Tiere Indiens: Die Kuh
Schon Mahatma Gandhi hatte einst gesagt, die Kuh sei wie ein Gedicht der Liebe, da sie schließlich die Mutter vieler Millionen Menschen in Indien sei. In der Tat ist es so, dass man überall in Indien auf unzählige Kühe trifft, sei es mitten auf den Straßen, in Parks, in Ladengeschäften, auf Märkten, an Flüssen und auf Wiesen, inmitten von Menschenmengen oder irgendwo fernab der belebten Städte.
Man sieht die Kühe dort stehend, liegend, laufend oder auch schlafend. Die Kuh ist in Indien einfach allgegenwärtig. Der Grund dafür ist, dass die Kuh in Indien ein fast schon göttliches Ansehen genießt, da sie bei den Hindus besonders heilig ist.
Niemals würde ein Hindu einer Kuh Leid zufügen. Kühe, und demzufolge auch Stiere, haben in Indien ganz besondere Rechte. Steht beispielsweise eine Kuh mitten auf der Straße, heißt es warten, bis die Kuh Platz gemacht hat, damit man sie mit gebührendem Abstand umgehen kann. Man kann die Wartezeit aber auch nutzen, um sich durch eine Berührung der Kuh ihren Segen zu holen. Einer Kuh Schaden zuzufügen oder ihr auch nur ein Haar zu krümmen, wird in Indien hart bestraft. Tötet man hier eine Kuh, kann dies sogar dazu führen, dass man aus seiner eigenen Gemeinschaft verstoßen wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Tier nun beabsichtigt oder versehentlich zu Schaden gekommen ist. Außerdem ist es völlig belanglos, wer nun der Kuh Leid zugefügt hat. Davon sind auch vermeintlich unwissende Ausländer nicht ausgenommen.
Der Grund, weshalb die Kuh einen solch heiligen Status besitzt, ist der, dass der indische Gott Krishna, der achte Avatara von Vishnu und die Inkarnation des Höchsten, einst unter Kühen aufgewachsen ist. Von ihnen wurde er nicht nur genährt, sondern auch beschützt. Deshalb gilt die Kuh bei den Hindu auch als die Mutter allen Lebens.