Vajrayana
Der Begriff Vajrayana (Sanskrit वज्रयान vajrayāna , wylie: rdo rje theg pa („Dorje Thegpa“)) beschreibt eine Strömung des Mahayana-Buddhismus. Dieser prägte die Religion in Tibet und der Mongolei. Der Vajaryana ist auch in China und Japan verbreitet, allerdings in sehr viel geringerem Umfang.
Wie ist der Vajrayana entstanden?
Die Legende erzählt von König Srongtsan Gampo, dessen beide Frauen Buddhistinnen waren und die an der Einführung der Lehre in Tibet im 7. Jahrhundert wohl beteiligt waren.In späteren Zeiten wurden viele Werke aus dem Sanskrit ins Tibetische übersetzt. Im Laufe der Jahrhunderte entstand so in Tibet der größte Mönchs- und Kirchenstaat, den es je gegeben hat.
Welche Methoden werden im Vajrayana genutzt?
Um sich die buddhistische Praxis vorzustellen, musst Du wissen, dass es das Ziel der Lehre ist, die Bindung an den Leidenskreislauf des Lebens aufzuheben. Dazu bietet Dir das Vajrayana zwei verschiedene methodische Ansätze:
- Mahamudra (das große Siegel/Symbol)
- Dzogchen (die große Vollkommenheit)
Um dem Ziel der Religion näher zu kommen, existieren unterschiedliche tantrische Praktiken. Zunächst die Meditation und Visualisierung, aber auch das Rezitieren von Mantras.Gerade der tibetische Buddhismus legt großen Wert auf direkte Übertragung und Unterweisung von Lehrer zu Schüler.
Im Vajayana geht es in erster Linie um die geistigen Aspekte der Lehre. Das bezieht sich auch auf die Vereinigung der männlichen und weiblichen Sichtweisen des Tantra. Anders als im indischen Tantra, hier sind auch sexuelle Praktiken üblich.
Was bezwecken Mönchs- und Laiengemeinschaften?
In den Schulen des Vajrayana gibt es neben den Mönchsgemeinschaften auch viele Laiengemeinschaften mit praktizierenden Yogis. Im Vajrayana können Frauen ebenso wie Männer Erleuchtung erlangen. Die vier großen Schulen des tibetischen Buddhismus stehen Frauen wie Männern offen. Im kleinen Land Bhutan ist der Vajrayana-Buddhismus Staatsreligion. Seit den 1970er und 1980er Jahren haben sich Vajrayana-Gemeinschaften auch im Westen immer mehr etabliert. Gerade die tibetischen Schulen konnten in Europa und den USA viele Anhänger gewinnen. Etliche davon in Deutschland, Österreich und der Schweiz.