Wenn die Geduld zum Beziehungsproblem wird
Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass die Geduld und nicht die zu Ende geht. Von der Geduld wird oft gesagt, sie überstehe Flut und Sturm. Aber warum nicht alles der einen Person bieten, mit der wir bisher Flut und Sturm überstanden haben? Mit der uns vielleicht sogar ein ganzes und gemeinsames Lebensprojekt verbindet? Sicher, manchmal ist der Geduldsfaden dick und Vergangenes sowie Zukünftiges wird verziehen. Die Hoffnung darauf, dass sich die Dinge verbessern, überwiegt die Rückschläge. Doch manchmal zerbricht diese Vorstellung, belastet von dem Gewicht der Realität und öffnet die Augen.
Liebe braucht Geduld, aber die ist begrenzt
Gefühle lassen sich nicht von heute auf morgen auslöschen. Aber die Geduld neigt sich schnell dem Ende zu, wenn die Grenze überschritten wurde. Das öffnet einem die Augen. Manche meinen, Geduld sei eine Tugend. Doch stattdessen ist es eine Fähigkeit, um etwas Zufriedenheit bringendes hinauszuschieben.
Geduld ist nicht gleich Passivität
Wer geduldig ist, muss nicht passiv sein. Passive Menschen tolerieren bis zu einem gewissen Punkt ein gewisses Verhalten. Erst wenn es an ihre Integrität geht sagen sie Stopp. Soweit darf es aber eingendlich nie kommen. Geduld ist stattdessen als ein Teil des Fundaments einer affektiven, von vielen starken Gefühlen geprägten Beziehung zu betrachten. Natürlich muss einem an dem Partner nicht alles auf Anhieb gefallen, denn Partner respektieren und tolerieren sich, weil sie sich lieben. Nach einer Zeit pendeln sich viele Dinge wieder ein und passen sich einander an. Auf der anderen Seite bedarf es hier emotionaler Klarheit. Die Grenzen für die Verletzung einer anderen Person müssen klar verstanden worden sein. Das sollte beispielsweise bei emotional Schmerz auslösenden Fehlverhalten oder bei als Folge von verbalen Misshandlungen der Fall sein.
Was passiert, wenn der Geduldsfaden reißt?
Ist die Geduld am Ende, kommt die Enttäuschung. Die Realität wird offensichtlich. Doch das kommt nicht gleich einem Beziehungsende gleich. Es ist der Moment, das Gespräch mit dem Partner zu suchen und die Situation klarzumachen. Ein Kompromiss ist anzustreben, ein guter und von beiden Seiten angestrebter. Wenn hier jetzt kein Gleichgewicht gefunden wird und der eine nur ankreidet während der andere entschuldigt, wächst die Enttäuschung und kann schnell ein Grund für ein Beziehungsende werden.