Aberglauben schafft Kontrolle und Vertrauen
Manche Menschen tuen Aberglauben oder den Glauben an Riten und andere Methoden, die mit übersinnlichen Kräften zusammen hängen, als Schwachsinn ab. Jeder Mensch entwickelt allerdings selbst Mechanismen, die ihm Sicherheit und Vertrauen vermitteln. Besonders in der heutigen schnelllebigen Zeit ist das Festhalten an Werten und Normen wichtiger denn je geworden und nicht selten gehört der Aberglaube unwiderruflich zu unseren Wertvorstellungen hinzu.
Unsere heutige Welt ist vielfältiger denn je geworden. Doch auch die Wissenschaft gelangt an ihre Grenzen, wenn es um die Erklärung von übernatürlichen Erlebnissen geht. Der sogenannte Aberglaube gibt in diesen Zeiten Orientierung und Halt. Er schafft Ordnung, wo wir durch eine Vielfalt an Möglichkeiten das Gefühl bekommen die Kontrolle zu verlieren.
Aberglauben als Symptom unserer modernen Welt
Nicht umsonst schenken viele Menschen Sterndeutungen und Karten Glauben, denn diese weisen in die Zukunft, die noch immer ungewiss erscheint. Auch der Talisman, der uns schützen soll, ist ein Beispiel für die Sehnsucht nach Kontrolle und Weisung. Wenn wir Erlebnissen ein Muster verleihen und einen Zusammenhang herstellen, dann erscheint uns die Welt geordnet und unter Kontrolle.
Aberglaube ist demnach nicht immer als Humbug oder Spielerei ab zu tun. Viele Menschen speisen daraus einen immensen Wert für ihren Alltag. Sie lassen sich von den Vorhersagen leiten und erkennen ein Muster, das ihnen hilft ihren Alltag zu strukturieren. Besonders die berufliche und private Zukunft ist in diesen Tagen ungewiss geworden. Dann kann der Glaube an esoterische Methoden diese Unsicherheit überwinden und Struktur vermitteln, wo sie uns manchmal fehlt. Auch in Krisenzeiten hat sich diese Struktur bewährt und vermittelt Halt und Zuversicht, wo wissenschaftliche Methoden an ihre Grenzen geraten.