Räuchern: Ursprung und Mittel

Räuchern: Ursprung und Mittel

In fast allen Kulturen wurden bei religiösen Zeremonien Harze oder aromatische Hölzer verbrannt. Der dabei entstehende Rauch stellte für die Priester die Verbindung zu ihren Gottheiten her. Seit der Mensch das Feuer für sich entdeckt hat, verbrennt er Holz und damit Harz und andere Pflanzenstoffe. In der schamanischen Kultur gehört das Räuchern auch heute noch zu den rituellen Praktiken.

Räuchern dient aber nicht nur spirituellen Zwecken. Schnell haben die Heiler erkannt, dass sich der aromatische Rauch auch als Heilmittel einsetzen lässt.
Rituelle Praktiken rund um die Welt

Bereits die ersten Schamanen verwendeten den Rauch für magische und heilerische Zwecke. Der Rauch diente als Vermittler zwischen der diesseitigen und jenseitigen Welt. Viele Harze üben einen bewusstseinsverändernden Einfluss aus und lassen sich daher für Trance-Erfahrungen nutzen. Halluzinogene Pflanzen wie Mohn, Tollkirsche oder Stechapfel öffnen die Pforten in mystische Welten. Die ältesten Hinweise auf die Räucherkultur unsere Vorfahren weisen auf die Zeit um das Jahr 7.200 vor Christus hin.

Weihrauch, kostbar wie Gold

Einer der bekanntesten Räucherstoffe ist der Weihrauch. Er besteht aus dem Harz der Balsambaumgewächse und wird heutzutage vorwiegend in der katholischen Kirche verwendet. Es gab eine Zeit, in der das Harz des Weihrauchs mit Gold aufgewogen wurde. Eines der bekanntesten Zentren für den Handel mit Weihrauch ist die Provinz Dhofar im heutigen Oman. Für die Ernte ritzt man die Rinde der Bäume an und ist damit in der Lage drei bis zehn Kilogramm Harz pro Baum zu gewinnen.

Weihrauch als Heilmittel

Schon die berühmten Ärzte der Antike verwendeten Weihrauch. Hippokrates, Celsus, Galen oder Dioskurides behandelten Hautkrankheiten, Brandwunden oder Warzen mit Weihrauch. Die indischen Heiler nutzen den Weihrauch in der traditionellen Ayurveda Behandlung. Dort wird Arthritis, Bronchitis oder schleimige Durchfälle mit Weihrauch kuriert.

Was lässt sich noch verwenden?

Neben dem Weihrauch gibt es noch eine Fülle an anderen Räuchermitteln. Dazu zählt auch Lavendel, Eukalyptus, Tanne oder Fichtenduft.

 

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