Das geheimnisvolle Leben der Druiden
Wir stellen uns einen Druiden vielleicht als in eine Kutte gehüllten älteren Mann vor, der mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze, einem massiven Stab in einer Hand balancierend Stonehenge durchschreitet, um seinen brodelnden Kräutertopf über dem Feuer zu begutachten. Aber diese Vorstellungen haben wahrscheinlich mehr mit den Asterix Comics zu tun, als der tatsächlichen Realität der Weisen in der keltischen Kultur, die uns immer noch mystisch und geheimnisvoll vorkommt. Was wissen wir heute wirklich über diese naturverbundenen Priester?
Die Kelten
Eine Ethnie, die sich zwischen dem sechsten Jahrhundert vor Christus in ganz Europa bis heute in kleinen Enklaven wie Irland wiederfinden und somit mit den „Galliern“ in Zusammenhang stehen, wie die Germanen zu jener Zeit in den uns zur Verfügung stehenden Quellen der Römer genannt wurden. Historische Dokumente über die Kelten, beispielsweise von Ceasar und Cicero müssen jedoch skeptisch betrachtet werden, da sie im Kontext des römischen Reiches immer einen politischen Zweck verfolgten. So kann man aus ihnen nicht wirklich schließen, wie ähnlich oder unähnlich die Kultur der Gallier der der Römer war. Durch das Hinzunehmen von archäologischen Befunden und schriftlichen Dokumenten, die die kelten selbst erstellten, lässt sich jedoch feststellen, dass die keltische Kultur in ihrer Blütezeit durchaus zu einer Hochkultur brachte, die eine gebildete Elite hervorbrachte, zu der auch die Druiden gezählt haben mussten. Fernhandel und ein eigener Kunststil, der sich bis jetzt erhalten hat, zeigen weiterhin einen hohen Standard dieser Gesellschaft. Aber welche Rolle nahmen die Druiden jetzt genau ein?
Die Druiden
Verlässt man sich auf die diversen Quellen und destilliert ihre Essenz, dann waren die Druiden in jeder Hinsicht elitäre Mitglieder der keltischen Gesellschaft, da sie sowohl Philosophie und Religion pflegten und damit das Amt des Priesters ausübten, aber auch als Ärzte galten, da sie ebenfalls über großes Wissen der Natur verfügten. So vollzogen sie prominente Rituale, erfüllten wichtige Funktionen und gehörten somit zum Adel der noch relativ archaischen germanischen Gesellschaft dieser Zeit. Was die Inhalte ihrer Lehren anging, so widersprechen sich die Geschichtsschreiber der römischen und mittelalterlich-christlichen Kulturen. So werden die Gedankengebäude der Druiden entweder auf archaische Naturlehren aus der Bronzezeit und Animismus, hohe Philosophie nach Pythagoras oder sogar griechische und römische Religion zurückgeführt.
Angeblich glaubten Sie jedoch an die Wiedergeburt und praktizierten Magie. Anscheinend hat sich ihr Stand jedoch auch über die Jahrhunderte stark gewandelt, sodass sie mit dem Fortschreiten des ersten Jahrtausends nach Christus fast wie Beamte an den Höfen der Mächtigen logierten und sie berieten. Fest steht jedoch, dass sie nichts mit Stonehenge zu tun hatten, da dieses nach archäologischen Befunden sehr viel früher erbaut wurde, als Berichte über Druiden zurückreichen. Vielleicht waren aber ihre Ahnen unter anderem Namen, anderem Wissen und Riten dort unterwegs und begründeten die Tradition, auf die sich auch heute noch neu-zeitliche Druiden berufen.