Samische Mythologie

Samische Mythologie

Die samische Tradition ist eine kaum bekannte schamanische Religion, die um in den skandinavischen Regionen rund um den Polarkreis existierte. Die wenigsten wissen, dass diese Religion auf ganz ähnliche Traditionen und Riten beinhaltete, wie die noch überlebenden schamanischen Kultur aus Süd- und Mittelamerika. Ihre Praktiken beinhalteten ebenfalls rhythmisches Trommeln, das das Bewusstsein erweitern und in bestimmte Zustände führen sollte. Leider sind kaum Quellen bekannt, die nicht durch Vorurteile geprägt sind wie die Geschichtsschreibung durch christliche Mönche – sie erlauben uns aber zumindest einen kleinen Einblick in ihre Kultur.

Samische Schamanen und ihre Erfahrungswelten

Die Samen waren im Mittelalter starker Missionierung durch die Christen ausgesetzt, was die Schlüsse über ihre tatsächlichen religiösen Praktiken, Lebensweisen und Vorstellungen über die Welt beschränkt. Als gesichert gelten einige Grundlagen ihrer Glaubenswelt. Ähnlich den Ägyptern und anderen mythischen Geschichten, unterteilt sich ihre Welt in die Mittlere Welt, in der wir leben, die Obere Welt der Götter und die Untere Welt der Toten. Männliche und weibliche Schamanen waren befugt, mit den anderen Welten Kontakt aufzubauen und führten Tieropfer zur Ehre der Ahnen durch. Des Weiteren gab es in der Unterwelt separate Ebenen für tote Schamanen – und auch Platz für eine unserem folkloristischen Teufel sehr ähnlichen Wesen. Andere Götter, unter anderem für Fruchtbarkeit und Donner bevölkern ähnlich dem griechischen Olymps den samischen Himmel. Zu den Aufgaben der samischen Schamanen gehörte sehr prominent auch das Wahrsagen, was durch Eingang in Sagen und Geschichten Skandinaviens bekannt ist. Auch die Fähigkeit Astralreisen durchzuführen wurde den Samen nachgesagt. Am beeindruckendsten erscheinen die dokumentierten Prozesse gegen samische Schamanen, denen zur Last gelegt wurde, durch Flüche Krankheiten über ganze Landstriche gebracht zu haben.

Schamanische Kulturen und kollektive Bewusstseinsentwicklung

All diese Fähigkeiten führten zu einem für die Kultur vernichtenden Umgang mit ihren Riten, die verboten und deren Hilfsmittel, wie Trommeln und Räucherwerk, sowie Symbole aus Holz und Stein vernichtet wurden. Dieser Umgang mit diesen alten Kulturen ist, wenn auch oft aus anderen Gründen universell für die Menschheitsgeschichte. Interessanterweise ist das Auftreten dieser Riten und Traditionen vor ihrer Vernichtung überall auf der Welt genauso universell. Betrachtet man die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins auf kollektiver Ebene, scheint es so, als wäre ein kollektiver Bewusstseinszustand der eher symbolisch, okkult und naturverbunden ins seiner Sicht auf den Menschen, die Welt und seine Wege diese zu beeinflussen von einem anderen, rationaleren uns heute gut bekannten Bewusstseinszustand als Leiter der Gesellschaft abgelöst worden.

Wie in uns als Individuum hat auch unsere globale Gesellschaft alle möglichen Bewusstseinsebenen, Unter- und Überbewussten Aspekte, die sich zu unterschiedlichen Zeiten mal mehr, mal weniger ausdrücken. Durch diese Erkenntnis haben wir heute vielleicht die Möglichkeit nicht mit Arroganz in einem trennenden Bewusstsein auf diese alten Traditionen herabzublicken, sondern sie als Teil der menschlichen Erfahrungswelt zu akzeptieren und integrieren. Vielleicht kann das Einlassen auf okkulte Perspektiven und Weltanschauungen uns in den Bereichen weiterhelfen, in denen unsere rationale-materielle Betrachtung der Dinge nicht mehr weiter kommt.

 

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