Basilisk – der König der Schlangen
Der Basilisk ist ein mythisches Tier, dessen Name aus dem griechischen stammt und mit „kleiner König“ übersetzt wird. In vielen mittelalterlichen Schriften wird der Basilisk als Mischwesen, halb Hahn halb Schlange dargestellt. Es gibt aber auch Darstellungen, in denen er mehrere Vogelbeine, Federn und sogar einen Menschenkopf trägt. Wer vom Blick eines Basilisken getroffen wird, der versteinert oder wird sogar getötet und auch sein Atem gilt als tödlich. Die menschliche Fantasie beschäftigt sich seit der Antike mit dem Mythos des Basilisken, daher sind, eine Fülle an Geschichten entstanden.
Symbolik und Darstellung
Der Basilisk steht als allegorische Figur für die Sünde, den Tod und den Teufel. Und auch in der Symbolik der sieben Todsünden wird der Basilisk erwähnt, er steht für Wollust, Neid und Hochmut. Es gibt eine Reihe von Darstellungen, in denen Christus den Basilisken zertritt. In Kirchen finden sich Darstellungen des Basilisken besonders häufig an Schreinen, Apsisfriesen und Taufsteinen wieder.
Auch die Alchemie und die Medizin des Mittelalters bedienen sich des Basilisken. So wird die Syphilis auch als Basiliskengift bezeichnet. Und ein besonders stechender oder scharfer Blick wird Basiliskenblick genannt.
Der Basilisk als bekanntestes Fabeltier der Geschichte
Schon Plinius der Ältere erwähnt den Basilisken und bezeichnet ihn in seiner Natura historia als Tier aus dem afrikanischen und orientalischen Bereich. Er beschrieb ihn als Schlangenart, die durch ihr Zischen alle anderen Schlangen verjagen konnte. Auch seine Fortbewegung ist außergewöhnlich, denn ein Basilisk geht halb aufgerichtet. Sein Hauch lässt die Vegetation um ihn herum absterben und kann Steine sprengen. Das einzige Wesen, dass dem Basilisken offenbar gefährlich werden kann, ist das Wiesel. Seine Ausdünstung tötet den Basilisken. Auch die berühmte Hildegard von Bingen erwähnt das Fabeltier in ihren Schriften und sogar der Bologneser Naturforschers Ulisse Aldrovandi beschreibt den Basilisken. Zu dieser Zeit ging man davon aus, dass er aus dem Ei eines alten Hahnes oder einem dotterlosen Ei schlüpft. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese Beschreibungen immer mehr ausgeschmückt und verändert.