Der Codex Vates
Der Codex Vates ist ein neues Buch von Sven Pohl, das ähnlich wie „The Secret“ und „The Law of Attraction“ magisches Denken und Prinzipien der Resonanz vermitteln will. Diese Mechanismen zur Beeinflussung des alltäglichen Lebens werden als magische Praktiken bezeichnet und mit Quantenphysik, den Akasha-Chroniken und Bewusstwerdung verquickt. Der Autor will durch den Fokus auf wissenschaftliche Experimente auch atheistische und agnostische Leser dazu bewegen, mit den im Buch vorgestellten Übungen diese Prinzipien zu testen. So bietet ein weiteres Buch den Einstieg in esoterische Prinzipien und Weltsichten.
Magie und Adepten
Herr Pohl bezieht sich in seinem Buch auf magische Praktiken, die für das Wohl des Einzelnen, aber auch der Welt eingesetzt werden sollen. So will er mit dem Buch besonders denen die magischen Möglichkeiten der Manifestation vermitteln, die für die Entwicklung des Bewusstseins auf der Erde einen Beitrag leisten können. Hierzu gehören die Prinzipien der Anziehung und andere von ihm als magisch bezeichnete Konzepte. Ihm geht es dabei um die Auflösung der Limitierungen, die wir auf Grund unseres rational-materialistischen Weltbildes meist für gegeben hinnehmen.
Hierzu gehören natürlich die Begrenzung von Gütern, Geld und Wohlstand im Allgemeinen. Der Codex Vates will als Lehre die Möglichkeiten aufzeigen, diese Glaubenssätze über unsere Welt wahrzunehmen, aufzulösen und uns so den schöpferischen Kräften zu öffnen. Des Weiteren sollen die wissenschaftlichen Fundierungen uns das Vertrauen und den Glauben an den Codex Vates geben. Im Grunde handelt es sich beim Codex um ein von Herrn Pohl neu entwickeltes Glaubenssystem, in dem sogar die Auflösung des Karmas durch das „Umschreiben“ der Akasha-Chroniken postuliert wird.
Alter Wein in neuen Schläuchen
Nicht zuletzt hier wird der in der esoterischen Lehre Bewanderte die Stirn runzeln, wobei er zuvor vielleicht mehr geschmunzelt hat – wirklich viel neues bietet der Codex Vates nicht. Die Verknüpfung zwischen Quantenphysik und dem, was Pohl Magie nennt mag so noch nicht groß heraus gebracht worden sein – jedoch stecken hinter dem anderen Wort hier wieder die Prinzipien, die wir bereits aus den vorherigen Bestsellern wie „Bestellung beim Universum“ kennen. Niemand, der sich mit Bewusstwerdung beschäftigt – ob als Buddhist, Yoga-Praktizierender oder NewAge-Anhänger – wird die Grundaussage des Buches verleugnen, dass wir unser Schicksal radikal ändern können und die Überwindung dieser Limitierungen durch Arbeit im Bewusstsein – die man Magie nennen mag – möglich ist.
Auch das eigenen Karma ist durch intensive Hingabe in der Praxis möglich. Hier jedoch von der Umprogrammierung der Akasha-Chroniken zu sprechen zeigt, dass wir uns hier noch recht weit an der Oberfläche des Bewusstseins bewegen. Nichts desto trotz wird dieses Buch vielleicht den einen oder anderen für diese Themen öffnen und zu einem intensiveren Studium dieser Ebenen unserer Realität und des Bewusstseins motivieren. Auch sind positive Veränderungen im Alltag möglich – das Heilsversprechen, das das Buch zu geben scheint, sollte jedoch mit Vorsicht genossen werden.