Die Alraune: Mystische Kraft in menschlicher Form
Die Alraune ist ein sehr unscheinbares Pflänzchen. In früheren Zeiten wurde ihr nachgesagt, dass sie ausschließlich unter Galgen wachse, eine menschenähnliche Form und tödliche Schreie ausstoße. Besonders gut soll die Pflanze von Blut, Urin und Sperma Erhängter gedeihen. In allen Hexensagen kommt die Alraune vor und wird von zahlreichen Sagen umwoben. Der Volksmund nannte das Pflänzchen liebevoll „Galgenmännchen“.
Die Magie der Alraunenwurzel
Wird eine Alraunenwurzel in einem Amulett um den Hals getragen, soll sie vor Krankheiten schützen. Außerdem soll sie zu Wohlstand verhelfen. Es heißt, dass sich die Alraune kräftig wehrt, wenn sie ausgegraben werden soll. Ihr Schrei soll wahnsinnig machen und sogar zum Tod führen. Im Mittelalter galt die Pflanze als ausgesprochen wertvoll. Durch die zugesprochene Magie und die unheimlichen Geschichten galt die Beschaffung als außerordentlich schwierig. Es wurden sogar Fälschungen verkauft. Selbst heutzutage ist die Alraune eine rare Pflanze, die nur äußerst selten zu kaufen ist.
Die Alraune ist keine Schönheit
Manche Hobbygärtner wünschen sich eine Alraune im Garten, allein wegen der vielen Sagen, die sich um sie ranken. Aber so beeindruckend wie die Geschichte der Alraune ist sie selbst nicht. Als junger Sprössling sind lediglich wenige, etwas dunklere Blätter zu sehen. Im Sommer verschwindet sie ganz, da sie ihre Blätter einfährt. Das große Geheimnis liegt eher unter der Erde.
Informationen zur Mandragora
Der Fachbegriff für die Alraune ist Mandragora officinarum, der der Herbstalraune ist Mandragora autumnalis. Es handelt sich um Krautplanzen die mehrjährig sind und die einen sehr schlechten Geruch verbreiten können. Die Rosette der Blätter kann einen Durchmesser von 1,5 m umfassen. Die Andragora autumnalis blüht im Winter purpurfarben. Die Wurzeln der Alraune werden bis zu 20 cm lang und erinnern von der Form an einen menschlichen Körper. Unkultiviert findet sich die Alraune sowohl am Mittelmeer, wie auch in Mittel- und Kleinasien und im Nahen Osten.
Wie auch Stechapfel oder Tollkirsche zählt die Alraune zu den Hexenpflanzen und wirkt psychoaktiv. Aus der Hexenküche sind sie nicht wegzudenken. Alle Inhaltsstoffe der Pflanze sind giftig und wirken zum Teil halluzinogen. Der Seltenheit der Pflanze ist zu verdanken, dass es kaum zu Vergiftungen kommt.