Was ist weißes Tantra-Yoga?

Neotantra - Was ist das?

Tantra steht in Sanskrit für „Gewebe“, „Zusammenhang“ und „Kontinuum“ und ist eine religionsunabhängige spirituelle Bewegung; eine Lebenseinstellung, die durch tantrische Rituale, Yogaübungen, Meditation, Gebärden und Musik erreicht werden kann. Kern des Tantra ist es, die göttliche Einheit Shiva (Bewusstsein) und Shakti (Energie) zu erfahren. Tantra-Yoga kann unter anderem in schwarzes, rotes und weißes Tantra unterteilt werden.

Weißes Tantra-Yoga ist eine alte Yoga-Technik, die aus dem Bereich des Kundalini-Yogas bekannt ist. Sie zielt auf die Reinigung des Unterbewussten ab.

Wo liegen die Unterschiede zu schwarzem und rotem Tantra-Yoga?

Was uns sicherlich sofort ins Auge springen wird, ist, dass weißes Tantra-Yoga tatsächlich in weißer Kleidung erfolgt. Es geht dabei nicht nur um äußerliche Reinheit, sondern vor allem um innere Reinigung. Auch bei rotem und schwarzem Tantra-Yoga wird Energiearbeit geleistet. Die Art und Weise der verschiedenen Richtungen und der Zweck unterscheiden sich aber deutlich. Schwarzes Tantra lenkt die Energie, um andere Menschen manipulieren zu können. Es wird häufig gleichgesetzt mit schwarzer Magie, auch, wenn sie nicht notwendigerweise negativ genutzt wird.

Rotes Tantra hat zum Ziel die Energie ausschließlich auf sexuelle Ziele zu lenken. Sinnliche und sexuelle Freude, sowie Erfüllung sollen erreicht werden. Im Westen wird Tantra oft auf das rote Tantra-Yoga reduziert. Allerdings wird im Tantra-Yoga (fast) nichts ausgeschlossen, so schließt auch weißes Tantra-Yoga nicht zwingend rotes und schwarzes Tantra aus. Sie kennen sicher die geraunte Bemerkung mit hochgezogenen, warnenden Augenbrauen: „Vorsicht! Die ist Tantrikerin!“. Es sei Ihnen freigestellt, welche der beiden Richtungen Sie dahinter sehen wollen… die schwarzmagische, böse Hexe oder …

Wie wird weißes Tantra-Yoga praktiziert?

Empfohlen wird – um den Energiekörper zu verstärken – weiße, lockere Kleidung und eine weiße Kopfbedeckung wie einen Turban oder ein Tuch. Weißes Tantra-Yoga wird in Paaren als Gruppen-Meditation praktiziert. Man sitzt einer Partnerin oder einem Partner von Angesicht zu Angesicht gegenüber und folgt den Anweisungen für die Meditation. Ein Name, der in diesem Zusammenhang meist fällt, ist Yogi Bhajan, der im Jahr 1971 „Mahan Tantric“ – einziger lebender Meister des weißen Tantra-Yoga- wurde. Yogi Bhajan leitete Kurse dazu in der ganzen Welt an. Er starb im Jahr 2004. Seine Anhänger sprechen davon, dass er lediglich seinen irdischen Körper verlassen hat.

Häufig werden seine Meditationsvideos als Anleitung abgespielt oder einer seiner Schüler ist anwesend bzw. gibt die Anweisungen per Audio- oder Videokonserve. Jede Einheit besteht aus sechs oder acht Übungen, die auch Kriyas genannt werden. Eine Kriya ist eine Meditation, die folgendes beinhaltet: eine Yogaposition (Asana), eine Handhaltung (Mudra), eine Atemtechnik (Pranayama), ein mentaler Fokus und/oder ein Mantra. Ein Mantra ist eine kurze Wortfolge, die immer wieder wiederholt wird. Einige Kriyas sind auch begleitet von Musik. Sie dauern zwischen 32 und 62 Minuten.

 

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