Guruismus
Die indische Tradition sieht den Glauben an einen Guru vor. Der Guru wird als spiritueller Meister angesehen, der auch Schüler um sich scharen kann, die von seinen spirituellen Befähigungen lernen können. Er ist kein selbst ernanntes spirituelles Oberhaupt, sondern ein meist aus verwandtschaftlichen Verhältnissen auserkorener spiritueller Leiter.
Gurus werden als Verkörperung des höchsten Bewusstseins oder der Manifestation des Göttlichen verehrt. Ein Guru scharrt meist sogenannte Jünger oder Anhänger um sich, die sich seiner Autorität kritiklos unterordnen und ihm in religiösen Aspekten vorbehaltlos folgen.
Praktiken eines Gurus
Der Guru lehrt seine Jünger und Alle, die ihm in seiner spirituellen Lehre folgen möchten, Meditationstechniken, welche die Gesundheit fördern und ein langes Leben unterstützen. Praktiken dieser Art sind beispielsweise die transzendentale Meditation oder die Self-Realization. Seit den 70er Jahren wird der Guruismus immer mehr an westliche Maßstäbche angespasst, um auch in der Moderne noch immer fester Bestandteil sein zu können. Ein Guru ist darin bestrebt die Energien in Gleichklang zu kriegen und dafür nützliche Methoden anzuwenden. In der Moderne werden traditionelle indische Methoden mit westlichen Therapieformen vermengt und Bewegungen wie die Osho-Bewegung entstehen und bereichern die spirituelle Welt.
Der Guruismus in der Moderne
Weil der Guruismus ein westlichen Verständnissen nach eher unüblicher Brauch ist, wird er auch oft kritisch gesehen und mit Machtmissbrauch und Entfremdung der weltlichen Geschehnisse gesehen. Zudem wird er in der Moderne von selbst ernannten spirituellen Führern missbraucht. Im traditionellen Sinne ist der Guruismus eine religiöse Ausrichtung, die im Verbund praktiziert wird und der Lehre nach von einem spirituellen Leiter vorgenommen wird.