Pfade zur Hand

Der Begriff der Pfade zur Hand stammt aus dem Sanskrit und wird im Hindu-Tantra verwendet. Er beschreibt die gesellschaftskonforme Ausübung von Religion. Der Pfad der rechten Hand beruht auf dem Erlösungsgedanken, wie man ihn auch im Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und dem Islam findet. Strömungen, die mit dem Pfad der rechten Hand nicht vereinbar sind, werden dem Pfad zur linken Hand zugeordnet. Ursprünglich sah man die beiden Pole als sich ergänzend an.

Der Unterschied zwischen rechter und linker Hand

Das Neotantra spricht von rechtshändigem Tantra, wenn eher meditativ und therapeutisch gearbeitet wird. Erotische Übungen und Nacktheit werden sehr zurückhaltend betrieben. Die linke Seite wird traditionell mit der Überschreitung von Tabus in Zusammenhang gebracht. So ist jemandem, der den Pfad zu rechten Hand beschreitet, der Genuss von Fleisch oder berauschenden Mitteln wie Alkohol verboten. Für jemanden, der den Pfad zur linken Hand beschreitet, ist dies ein Bestandteil der religiösen Praxis.

Die weibliche Energie wird im Tantra der linken Seite zugeordnet. Daher wird die Frau zur linken Seite des Mannes positioniert. In vielen Kulturen werden schmutzige oder unhygienische Tätigkeiten mit der linken Hand ausgeführt. Die rechte Hand gilt als rein und wird zur Nahrungsaufnahme usw. verwendet. Die Verwendung der linken Hand ist in vielen Kulturen mit etwas Negativem verbunden. So bedeutet das lateinische Wort “sinister” sowohl “links” als auch “dunkel, finster”.

Als Pfad zur linken Hand bezeichnet man religöse Ausrichtungen, die dem etablierten und damit „rechten Glauben“ gegenüberstehen. Im Gegensatz zum Pfad der rechten Hand stehen die linke Hand für die Vergöttlichung des individuellen Ichs und die weltliche Existenz.

Den Pfad zur linken Hand bilden zwei Hauptkriterien, Apotheose und Antinomismus. Wobei die Apotheose auf Individualismus, Selbstbewusstsein, Initiation und Magie beruhen. Während der Antinomismus die heterogenen Elemente eines jeweiligen Sozialsystems einschließt. Ein Adept des Pfades zu linken Hand erstrebt die ethische Position jenseits von Gut und Böse.

 

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