Heilige Tiere: Der Tiger
Der Tiger ist eines von mehreren Nationaltieren Indiens. Da er das Reittier der mächtigen Kriegsgöttin Durga ist, wird er als heiliges Tier verehrt. Durga reitet auf einem Tiger in den Kampf gegen alle Dämonen, die es darauf abgesehen haben, dem Menschen Schaden zufügen zu wollen. Durga, die achtarmige Göttin, gilt als die Göttin der Weisheit und der Vollkommenheit, weshalb sie entsprechend verehrt wird. Aus eben diesem Grund wird auch der Königstiger gleichermaßen verehrt.
Auch wenn dem Königstiger, bei dem es sich um den größten und auch schönsten aller Tiger unserer Erde handelt, eine ganz besondere Verehrung zu Teil wird, so ist es leider dennoch so, dass er sehr wohl gejagt und getötet werden darf. So kam es beispielsweise, dass alleine innerhalb der vergangenen 100 Jahre der Bestand der Tiger von einst mehr als 40.000 Tieren auf heute gerade einmal noch weniger als 3.000 Tiere im gesamten Indien dezimiert wurde.
Auch ist es inzwischen so, dass die meisten in Indien lebenden Tiere ohnehin nicht mehr in freier Wildnis leben, sondern lediglich in einem von etwa zwanzig Tierschutzreservaten für Tiger oder Nationalparks. Inzwischen gehört der Königstiger sogar tatsächlich zu einer der am stärksten vom Aussterben bedrohten Rassen. Auch wenn in den letzten Jahrzehnten immer wieder spezielle Schutzprogramme zur Erhaltung des Königstigers ins Leben gerufen wurden, so wird es vermutlich doch nicht verhindern, dass dieses prächtige Tier eines Tages vollständig vom Erdboden verschwunden sein wird.
Auch heute noch machen die Menschen Jagd auf den Tiger. Um überleben zu können, benötigt der Tiger täglich rund neun Kilogramm Nahrung. Auf dem täglichen Speiseplan stehen in der Regel solche Säugetiere wie zum Beispiel Rehe oder Wildschweine. Aufgrund der dichten Besiedelung durch den Menschen wurden die Reviere der Raubkatzen allerdings immer kleiner und schließlich wurde der Mensch ebenfalls zur Beute des Tigers. Kein Wunder also, dass der Mensch begann, den Tiger zu jagen und zu töten, um sich selbst zu schützen.