Adrasteia

In der griechischen Mythologie ist Adrasteia eine jungfräuliche Berggöttin aus dem Nordwesten Kleinasiens. Ihr Name bedeutet übersetzt „die Unausweichliche“, aber auch „die Rächerin“ bzw. „die Unentfliehbare“.

Wer ist Adrasteia?

Sie ist eine der Töchter des Melisseus, des Königs von Kreta und der Schicksalsgöttin Ananke. Adrasteia ist eine Nymphe, also Naturgeist und Göttin niederen Rangs. Auf Befehl der großen Bergmutter Rheia beschützt sie zusammen mit ihrer Schwester Ida den jungen Zeus in der Diktäischen Höhle auf Kreta. Heute ist diese als Höhle von Psychro oder Zeushöhle bekannt. Der griechische Dichter Apollonios von Rhodos erzählt in einem seiner Werke, dass Adrasteia Zeus im Kindesalter eine Kugel in Art und Form einer Weltkugel mit Abbildung der antiken Klimazonen schenkte.

Warum musste Zeus beschützt werden?

Rhea oder Rheia ist die Tochter des Titanenpaars Gaia, der personifizierten Erde, und des Uranos. Sie ist die Gemahlin ihres Bruders Kronos, mit dem sie gemeinsam den ewigen Fluss der Zeit und der Generationen bestimmt. Einer Prophezeiung zufolge sollte Kronos durch eines seiner Kinder gestürzt werden. Aus diesem Grunde verschlang er die Kinder, die Rhea ihm gebar. Rhea versuchte ihr nächstes neugeborenes Kind, Zeus, daher vor Kronos zu verstecken. Sie brachte ihn in die Diktäische Höhle auf Kreta und ließ ihn von Adrasteia und Ida bewachen. Da Kronos um die Geburt von Zeus wusste, präsentierte ihm Rhea statt des Babys einen in Windeln gewickelten Stein, den dieser verschlang.

Was geschah dann?

Vor dieser Höhle auf Kreta soll Adrasteia immer noch sitzen und unaufhörlich die Trommel im Rhythmus der Gerechtigkeit schlagen. Gemeinsam mit Nemesis, der Göttin des rechten Maßes sorgt sie für die Bestrafung von Unrecht. Zeus war seinen beiden Beschützerinnen Adrasteia und Ida sehr dankbar. Als Präsent soll er die Beiden in den Himmel versetzt haben. Dort sind sie noch immer als zwei Sternenbilder zu sehen: Die kleine und die große Bärin.

Adrasteia-Kult

Nach Adrasteia ist der zweitinnerste bekannte Mond des Planeten Jupiter benannt. Auch ein Tempel, der in Kleinasien gestanden haben soll, ist vermutlich ihr gewidmet. Dieser stand auf dem nach ihr benannten Berg Adrasteia bei Kyzikos in Mysien. In Athen soll es zudem einen richtigen Adrasteia-Kult gegeben haben.

 

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