Die Bardos: Bewusstseinszustände näher betrachtet

Die Bardos: Bewusstseinszustände näher betrachtet

Das Bardo meint etymologisch gesehen zunächst einmal einen Zwischenzustand, der sich zwischen dem Leben und Tod bewegt. Das Bardo hat seinen Ursprung in zahlreichen Traditionen des mittleren und fernen Ostens. Unterschiedliche Bewusstseinszustände im Leben und Tod finden sich beispielsweise im Ägyptischen Totenbuch. Auch in buddhistischen Schriften gilt der Zwischenzustand als bewiesen.

Die sechs Bardos

Üblicherweise unterteilt man die Bardos in sechs Unterkategorien. Das Shinay-Bardo ist der natürliche Zustand des Geburtsortes. Dieser Zustand ist der gemeinhin bekannteste und meint das normale Wachsein. Durch Achtsamkeitsübungen wird dieser Zustand aufrecht erhalten. Die Loslösung von materiellen Gütern gehört zu den Bardos dazu und ist Voraussetzung für ein Gleichgewicht der Energien. Das Milam-Bardo beschreibt den Zustand des Träumens. Er tritt üblicherweise in REM-Schlafphase auf.  Das Samten-Bardo ist der Zustand des ekstatischen Gleichgewichts während einer Meditation.Das Tschikhai-Bardo ist der Zustand, der im Augenblick des Todes eintritt. Er ist schmerzvoll und kann bereits zu Lebzeiten durch die Akzeptanz des medizinischen Todes vorbereitet werden. Das Tschönyi-Bardo beschreibt den Zustand nach dem medizinischen Tod, in dem der Geist vom Körper getrennt wird. Das letzte und sechste Bardo ist das Sipa-Bardo. Es beschreibt das sogenannte Totengericht, das der Verstorbene nach seinem Tot durchläuft. Alle Bardos zeichnen sich durch die Möglichkeit der Befreiung aus, die der Mensch allerdings selbstständig ergreifen muss.

Forschungslage zu den Bardos

Die Bardos des aktiven Wachseins und des Träumens sind bereits sehr gut erforscht, wohingegen die außerexistenziellen Zustände noch nicht wissenschaftlich belegt werden konnte. Doch immer mehr Berichte über Nahtod-Erlebnisse und außerkörperliche Erfahrungen erlauben es auch diesen Bereich fassbar zu machen. Vorarbeiten leisteten unter anderem der Psychologe Carl Gustav Jung sowie der Psychiater Stanislav Grog.

 

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