Hufeisen als Glücksbringer
Viele Traditionen nehmen wir einfach als gegeben hin. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum ein Hufeisen Glück bringen soll? Wahrscheinlich haben Sie sich noch niemals nur einen Gedanken darüber gemacht – doch hinter dem Hufeisen als Glückssymbol steht natürlich eine lange Entstehungs-Geschichte.
Hufeisen als Symbol für Glück
Die Erklärung für die Assoziation des Hufeisens mit Glück hat wahrscheinlich eine sehr materielle, sozio-kulturell nachvollziehbare Erklärung: Hufeisen waren einfach wertvoll, deshalb „hatte man Glück“, wenn man eins fand. Pferde waren schon immer wertvolle und edle Tiere, die eben auch mit wertvollem Metal beschlagen wurden. Als Pferdebesitzer waren Hufeisen also eine Investition, ein wertvolles Gut und auch ein Zeichen von Wohlstand. Daraus entwickelte sich im Zusammenhang mit anderen magischen Glaubensausprägungen, wie der Interpretation des nach oben geöffneten Hufeisens als Behälter für das von oben herabfallende Glück ein abstrakteres Verständnis des Symbols, auch losgelöst von seiner tatsächlichen Funktion.
Nach dieser Loslösung wurde das Symbol jedoch auch ins Gegenteil verkehrt – so wurde es umgekehrt als Verlust von Glück und Geld verstanden und als gehörnter Teufel umgedeutet. Aber auch auf die Seite gelegt, hatte es eine neue Bedeutung: So stand es für den Buchstaben „C“ und somit für Christus. So hat sich durch die Dekontextualisierung eines, wenn auch wertvollen, Gebrauchsgegenstands ein „Glückssymbol“ entwickelt, was ja nicht heißen muss, dass der Jahre lange Glaube der Menschen als Suggestion nicht tatsächlich eine Wirkung hat.
Andere Glückssymbole
In ähnlicher Weise haben sich viele Glückssymbole entwickelt. Zu ihnen zählt zum Beispiel auch der fünf-blättrige Klee. Dieser soll Wanderern und Reisenden Glück bringen, wenn er „zufällig“ am Wegesrand entdeckt wird. Ins Gegenteil verkehrt sich seine Wirkung, wenn man ihn züchtet. Auch hier ist die Entstehung recht einleuchtend: Es ist tatsächlich ein Glücksfall so einen Klee zu finden – das Glück steht eindeutig auf Seiten des Finders. So wird vom Fund auf den Finder geschlossen und das Glück ihm als Eigenschaft zugeschrieben.
Tatsächliches Glück brachte der Schornsteinfeger auch in Form eines funktionalen Haushalts, in dem es wieder warm wurde und Essen zubereitet werden konnte. Heute hat ein Schornsteinfeger natürlich nichts mehr mit diesen Dingen zu tun – trotzdem ist er noch ein beliebtes Glückssymbol. Andere Glückssymbole sind auf anderem Weg entstanden und hatten nie mit irgendeiner Funktionalität zu tun, sondern eher mit vermeintlichem okkulten Wissen um Formen und Rituale, die mit den Gegenständen zusammenhingen, denen sie Macht verleihen sollten. Für ein Verständnis dieser Glücksbringer wie dem Symbol der schützenden Hand und des Auges müsste man sich intensiver mit den mystischen Traditionen beschäftigen, aus denen sie entstanden sind.