Hexenkräuter – Mythos und Wahrheit

Hexenkräuter - Mythos und Wahrheit

Schon zu allen Zeiten wurden sie benutzt: Hexenkräuter. Was sich veränderte, war vor allem die Bezeichnung. Ihre Bestimmung blieb gleich: Sie wurden für magische Rituale verwendet und sollten auch die Heilung von Menschen ermöglichen. Ihr Einsatz erfolgte meistens im Rahmen von magischen Ritualen und noch heute finden viele der Hexenkräuter Anwendung im Alltag der modernen Hexen. Bleibt die Frage: „Hexenkräuter – Mythos oder Wahrheit?“

Ein kurzer Abriss der Geschichte

Kräuter werden in fast allen Kulturen für magische Rituale verwendet. Naturvölker haben hierfür eigene Rituale entwickelt, die auch in den Industrieländern noch immer rege genutzt werden. Grundlagen hierfür bilden immer wieder die unterschiedlichen Pflanzen, die nach festen Ritualen und zu festen Zeitpunkten gesammelt werden. Dass Pflanzen magische Kräfte zugeschrieben werden, ist nicht neu. Einzig die Bedeutung hat sich im Verlauf der Jahrhunderte geändert.

Beispielsweise war das Symbol der Liebe bei den Wicca die Tulpe. Die Rose hingegen hatte die Bedeutung der Freundschaft. Heute ist die Rose das Symbol der Liebe und viele Frauen erhalten die rote Blume daher als Zeichen der Zuneigung. Ebenfalls eine Handlung, die dazu führen soll, dass die Frau geneigt ist, eine Liebe zum anderen zu entwickeln. Besonders wirksam sollen Rituale dann gewesen sein, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgeübt oder an einem besonderen Platz vorgenommen wurden. Wurde die Rose beispielsweise nicht einfach überreicht, sondern auf dem Schlafplatz der Angebeten platziert, galt dies als Liebeszauber.

Und auch das Vergraben von Pflanzen bei Vollmond sollte bestimmte Wirkungen entfalten. Magische Tage wie die Sommer- oder Wintersonnenwende konnten hierbei nochmals die Wirkung erhöhen. Noch heute sind zahlreiche Pflanzen im Einsatz, die es einer Person erlauben sollen, Kontakt mit der jenseitigen Welt aufzunehmen. Grundsätzlich gelingt dies, da die Grenze zur stofflichen und feinstofflichen Welt nur gering ist. An einigen Tagen im Jahr sind die Grenzen noch deutlich geringer, wie beispielsweise an Halloween, einem Fest, das nicht in Amerika, sondern vor Urzeiten in Europa entstand und an dessen Tag die Grenze dünn genug ist, um Geister in die diesseitige Welt zu bringen.

Pflanzen und ihre Wirkung

Hexenkräuter haben vor allem den Sinn, einen anderen Bewusstseinszustand zu erzeugen. Hierfür werden Pflanzen, wie beispielsweise die Tollkirsche, verwendet. Auch die Alraune, die Manaka, der Stechapfel und weltweit einige Dutzend mehr Kräuter werden zu einer Tinktur verarbeitet oder einfach gekaut. Alle Pflanzen haben eine Gemeinsamkeit, die durchaus dafür sorgen kann, dass sich das Bewusstsein verändert: Sie sind giftig! Daher können die Pflanzen nur in kleinen Mengen verwendet werden. Viele Kräuter lösen Halluzinationen aus. Andere Kräuter können sich auf den menschlichen Organismus sogar tödlich auswirken.

Trancezustände sind bei diesen Pflanzen daher keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Die Wirkung wird dadurch verursacht, dass die Kräuter direkt auf den Organismus wirken. Dabei werden sie in die Blutbahn aufgenommen und gelangen irgendwann ins Gehirn. Dadurch werden die Funktionen – wie bei allen Drogen – beeinflusst. Das Ergebnis sind dann die beschriebenen Zustände. Heute kennen wir die Wirkung dieser Pflanzen sehr gut und einige der Kräuter wurden sogar bereits als Droge verwendet. Dabei kann das Abhängigkeitspotenzial enorm sein.

Als die Kräuter allerdings erstmals verwendet wurden, waren diese Wirkungen nicht bekannt. Zugleich gab es nur wenige Menschen, die um die Wirkung der Kräuter wussten. Daher handelte es sich um eine Art Geheimlehre, die von Generation zu Generation an die Heilkundigen und Schamanen weitergegeben wurde. Dies galt nicht nur im Urwald, sondern auch für die Hexen, die in unseren Breiten lebten. Aus der Erklärungsnot heraus wurden die Halluzinationen und tranceähnlichen Zustände dabei nicht als Wirkung der Pflanze aufgefasst, sondern vielmehr als Zustand in einer Zwischenwelt. Ein Zustand, der nach dem Glauben der damaligen Menschen das Tor in eine andere Welt war.

Ein kleines Fazit

Als Fazit kann gezogen werden, dass es Hexenkräuter durchaus gab. Sie waren weltweit verbreitet und finden auch heute noch Anwendung. Allerdings unterscheiden sich die heutigen Vorstellungen von der Wirkung grundsätzlich von den damaligen Erklärungen. Verhext wird sicherlich niemand und dennoch können sie auch eine psychologische Wirkung entfalten, denn schließlich ist das Tor zum Unterbewusstsein bei den meisten Pflanzen geöffnet. Hexenkräuter sind daher beides: Mythos und Realität.

 

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