Stein der Weisen
Der Stein der Weisen war im Mittelalter für die Alchemisten so etwas wie eine Maschine, die Quantenphysiker bauen könnten, wenn sie die letzten kleinen „Gott-Partikel“ entdeckten, um ihre „Theorie von Allem“ zu vervollständigen. Denn um den Stein der Weisen, der eigentlich eine Substanz hätte sein sollen, zu entdecken, müssten sie auch die „Prima Materia“, die universellen Bausteine des Universums entdecken. Dann hätten sie Kupfer in Gold und Kranke in Gesunde verwandeln können – oder das glaubten sie zumindest. Im Prinzip hat sich also in der Wissenschaft nicht viel geändert, nur das wir andere Namen benutzen und unsere Technik ausgefeilter scheint. Aber was meinten die Alchemisten wirklich mit dem Stein der Weisen – und haben sie ihn gefunden?
Der Universal
so sollte der tatsächliche Stein der Weisen heißen, der jedes niedere Metall in Gold verwandeln könne. Daneben sollte es noch den Partikular geben, der zumindest Silber zu Stande brächte. Mit Flüssigkeiten verdünnt sollte die Substanz Unsterblichkeit verleihen oder zumindest heilen und wurde deswegen auch „Panazee des Lebens“ genannt, ein mystisches Universal-Heilmittel. Im Vorlauf zur Neuzeit arbeiteten Alchemisten auch häufiger mit Naturwissenschaftlern zusammen, wobei tatsächlich neue, künstliche Stoffe entstanden, die teilweise heute noch als Baustoffe verwendet werden – aber eben nichts in Gold verwandeln.+
Inzwischen ist das Synthetisieren von Gold durch Kernfusion theoretisch möglich, jedoch ist die aufzubringende Energie zu hoch, um dies wirtschaftlich zu machen. Inzwischen wird der Stein der Weisen auch oft symbolisch als spirituell hoher Bewusstseinszustand gedeutet, der es erlaubt eigene Krankheiten zu heilen und das „innere“ Eisen – also das Ego – in Gold – das Göttliche Bewusstsein – zu verwandeln. Auch wenn das ursprüngliche Ziel der Alchemisten durch die Wissenschaft erreicht wurde, bleibt die Bedeutung des „Astralsteins“ weiterhin ein Rätsel. Vielleicht wurde er sogar gefunden und auf Grund der Brisanz unter Verschluss gehalten. Oder haben die Alchemisten nur versucht etwas wiederzuentdecken, was es bereits einmal gab aber verloren gegangen war
Wie lebt man 1000 Jahre?
In der Bibel sind die Beschreibungen der ersten Menschen dahingehend weitergegeben, dass sie hunderte von Jahre alt wurden und Gott ihnen diese Fähigkeit langsam verwehrte, um ihnen eine andere Art der Erfahrung als Mensch zu geben. In vielen esoterischen Traditionen und Geheimlehren werden ähnliche Beschreibungen von Atlantis und Lemurien gegeben. In diesen Zivilisationen sollen die Menschen – wenn wir von Menschen sprechen wollen, da sie uns in vielerlei Hinsicht sehr unähnlich gewesen sein müssen – sehr alt gewesen sein. Dies hängt mit der spirituellen Deutung des Steins der Weisens zusammen. Das Bewusstsein dieser Menschen soll sehr viel enger noch mit dem Göttlichen verbunden, ihre Körper vielleicht feinstofflicher und den universellen Energien, die das Leben erhalten gegenüber offener gewesen sein. Doch wie in der Bibel beschrieben fand auch hier eine Veränderung statt. Der Legende nach gingen diese Zivilisationen unter und mit ihnen das Bewusstsein.
Wenn es sich dabei jedoch um eine Frage des Bewusstseins handelt, haben wir durch die vielen verschiedenen spirituellen Traditionen, die uns heute zur Verfügung stehen vielleicht genug Überlieferungen aus diesen Zeiten zur Verfügung, um uns selbst wieder diesem Bewusstsein zuzuwenden und unseren Körper diesen Schwingungen zu öffnen. Einer der größten spirituellen Lehrer unserer Zeit, Sri Aurobindo, sieht die Veden, bei denen es sich um ein heiliges Buch der Inder und wahrscheinlich eine der ältesten Schriften der Menscheit handelt, als Überlieferung und Anleitung aus solchen Zeiten. In ihr werden innere alchemistische Prozesse beschrieben, Rituale und Opferungen im Bewusstsein, die uns selbst umwandeln sollen. Durch die beschriebenen Prozesse sollen die höchsten Erfahrungen und Bewusstseinszustände möglich werden. Vielleicht ist es an der Zeit, diese alten Weisheiten in unser kollektives Bewusstsein zu integrieren und uns daran zu machen, diese Ebenen wieder zu erlangen.