Monade
Der Begriff Monade taucht bereist in der griechischen Mathematik auf. Nach Euklid definiert sich eine Zahl aus einer Mannigfaltigkeit, die aus Monaden zusammengesetzt ist. Auch Pythagoras hat sich mit diesem Thema beschäftigt, er hielt die Monas für den metaphysischen Ursprung der Zahlen.
Unter Platon bildeten die Monas das Minimum der arithmetischen Größe und der Punkt das Minimum der geometrischen Größe. Im 5. Jahrhundert nach Christus stellte Pseudo-Dionysius Areopagita einen Zusammenhang zwischen der Monade und dem dreieinigen Gott her.
Er erkannte die Grundbedeutung der Monas als den Erzeugern, die einen Übergang vom Unteilbaren zum Mess- und Zählbaren bewirken. Laut seiner Erkenntnis liegt die Monade den drei göttlichen Erscheinungsformen zugrunde. Sie durchdringen dabei alle irdischen und himmlischen Dinge. Ziel des Menschen sollte die Vereinigung mit dieser heiligen Einheit sein.
Die Lichtbrechung
Dieser Vereinigungsprozess wird im Buch der 24 Philosophen mit der Lichtbrechung oder der Reflexion des Lichts verglichen. Hier wird Gott als die Einheit gesehen, die eine zweite Einheit erzeugt hat und dann in sich diese Liebe reflektiert hat. Danach wird der Begriff Monade überwiegend in seiner naturphilosophischen Bedeutung betrachtet. Giordano Bruno definiert die erste Monade als Substanz jeder Zahl.
Dabei charakterisiert er sie als substanzielles Minimum und das im dreifachen Sinn. Für ihn stellt sie das Rationalprinzip innerhalb der Zahlen, das Unteilbarkeitsprinzip der Atome und das Essentialprinzip in den Wesen dar. Wobei sich die zweite Monade als dem Menschen begreifliche Lichtspur der ursprünglichen und universellen Allnatur darstellt. In späterer Zeit beschäftigte sich der Naturphilosoph Franciscus Mercurius van Helmont mit diesem Thema. Er nahm an, dass physische Monaden vitale Kräfte besitzen, die sich von den Atomen aber auch von den mathematischen Minima abgrenzen. Der Cambridger Platoniker Henry More ging im 17. Jahrhundert sogar noch einen Schritt weiter. Für ihn ist Gott die unbewegte Monade, der als Mittelpunkt in die von ihm geschaffenen Monaden ausstrahlt.