Abhcan – eine Sagengestalt der Kelten

Die Kelten als Kulturvolk

Abhcan ist in der Mythologie Irlands der Gott der Musik. Er hat nicht nur den Namen Abhcan, sondern wird auch Auhcan, Abcan, Abhean oder Abhcan mac Bicelmois genannt. Im frühen Mittelalter wurde Abhcan als Barde im Vol k der Túatha Dé Danann bekannt. Dieser irische Volksstamm soll von der Göttin Danu abstammen. Es gibt eine Textsammlung aus dem 11. Jahrhundert, in der die Entstehung der Danu (Tátha Dé Danann) besungen wird.

Abhcan soll der Enkel der Ethniu sein. Diese berühmte irische Gestalt soll nicht nur die des Lugh gewesen sein, sondern außerdem die Tochter von Balor dem Riesenkönig. Ethniu, auch Ethne genannt, wird im „Buch der Landnahmen Irlands“ benannt. Dort wird sie als Mutter von Ogmas, Delbaeths und Dagda bezeichnet . Die Eltern der Ethne sind Cethlionn und Balor. Abhcan ist außerdem der Urenkel von Dian Cechts.

Geschichten aus dem Mittelalter

Es heißt in einer irischen Sage, dass es sich einst zutrug, dass Lugh, der Sohn der Ethne, auf der Burg der Danu um Einlass bat, um dort als Musiker tätig zu werden. Der Torhüter der Burg wies Lugh allerdings zurück, weil Abhcan bereits dort lebte und die Leute mit musikalischen Genüssen beglückte. Im weiteren Geschichtsverlauf soll Abhcan Dagda in der zweiten Schlacht von Mag tuered begleitet haben und zwar in seiner Eigenschaft als Harfenspieler. In der mythologischen Erzählung „Das Werben um Étain“ heißt es, dass er von Oengus getötet wurde.

In der Erzählung „Tochmarc Étaíne“ (Das Werben um Étain) geht es um Étain, die die Tochter von Dagda und Boann ist. Es gibt verschiedene Überlieferungen der Geschichte, sodass es auch hieß, dass Étain die Pflegetochter Bresals sei oder Tochter der Ailill mac Máta. Ètain wird die Geliebte Midirs bzw. dessen zweite Gattin. Dies hat zur Folge, dass sie von Fuamnach, der ersten Frau Midirs, gehasst wird. Fuamnach spricht Zauber über Étain aus und verfolgt sie erbarmungslos. Schlussendlich wird Étain in ein ätherisches Wesen verzaubert, dass vom Wind davongetragen wird. Die Ehefrau von Étar dem Krieger verschlucht Étain. Nach einer Zeit von 1012 Jahren wird Étain wiedergeboren.

In der wiedergeborenen Gestalt heiratet Étain Eochaid Airem, den König von Ulster. Die Geschichte geht sehr verzwickt und verworren weiter. Letztendlich Eochaid hält im späteren Verlauf Étains Tochter Ésa für die Mutter selbst und zeugt ein Kind mit ihr.

In einer anderen Version der Sage wird das Luftwesen Étain von Oengus, dem Ziehsohn Midirs aufgenommen. Oengus baut Étain ein Haus aus Glas, indem sie wieder zu Kräften kommen soll. Sie wird aber ein weiteres Mal verzaubert. Oengus entdeckt die Zaubereien Étains und lässt sie gemeinsam mit ihrem Ziehvater enthaupten. Oengus soll ebenfalls für den Tod von Abhcan verantwortlich sein.

 

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