Mindfulness Based Stress Reduction – MBSR
Achtsamkeitstraining ist ein erlenbares, wunderbares Anti-Stress Mittel. Doch wie gestaltet sich so etwas und warum ist es so heilsam? In einem Mindfulness Based Stress Reduction -Kurs (MBSR) lernen die Teilnehmer, Dinge bewusster wahrzunehmen. Dies können wir am besten am Beispiel einer Rosine veranschaulichen. Die Kursteilnehmer legen sich eine Rosine auf die Hand und schauen diese an. Es geht aber nicht um den flüchtigen Blick, sondern um die genaue Betrachtung der Frucht. Sie sieht sie genau aus und welchen Duft nimmt der Teilnehmer wahr? Idealerweise betrachten wir dann die Rosine, als wenn es das erste Mal wäre. Danach geht des um die geschmackliche Wahrnehmung. Die Rosine soll auf die Zunge gelegt werden. Aber es gilt, sie nicht gleich zu zerbeißen. Zunächst sollen die ersten Aromen wahrgenommen werden, bevor die Rosine bewusst langsam gekaut und gegessen wird.
Mindfulness Based Stress Reduction – MBSR
Beim MBSR geht es Stressreduktion durch Achtsamkeit. Das Programm ist bereits knapp 40 Jahre alt und wurde von Jon Kabat-Zinn aus den USA entwickelt. Die Kombination von Elementen aus der buddhistischen Psychologie, Yoga, Meditation und bewusster Körperwahrnehmung ist ein wunderbar entschleunigendes Training. Mehrere Studien konnten beweisen, dass MBSR gute Erfolge bei der Angst- und Schmerztherapie zeigt. Es gibt sogar Hoffnung, dass das Training auch bei Suchterkrankungen und Fibromyalgie Wirkung zeigt. Auch in der Behandlung von Depressionen ist das MBSR-Training gern gesehen.
Besonders in den USA wird das Achtsamkeitstraining immer mehr von der Schulmedizin anerkannt. Allerdings soll das MBSR nicht als „Medikament“ oder Therapie gesehen werden. Es geht eher darum, die Dinge anzunehmen und zu akzeptieren.
Achtsamkeit trainieren
Beim MBSR geht es um die wertfreie Aufmerksamkeit. Der Jetzt-Zustand soll bewusst wahrgenommen werden. So sollen Schmerzpatienten z. B. den Schmerz annehmen und quasi von außen anschauen. Auf diese Weise entwickelt sich eine völlig neue Sicht der Dinge. Das gleiche Verfahren ist auf bei schlechten Gefühlen anwendbar. Empfindungen wie Angst, Aggression, Trauer oder Stress sollen entspannt wahrgenommen werden. So kann der Druck, der durch sie entsteht, gemildert werden und vielleicht verschwinden die Gefühle sogar.
Das Achtsamkeitstraining muss aber geübt werden. In der Regel besuchen Interessierte ungefähr acht Sitzungen, die sich jeweils über 2 ½ Stunden erstrecken. Es gibt natürlich auch gute Kurse, die Menschen an diese Methode heranführen. In vielen Fällen werden die Kosten sogar von der Krankenkasse übernommen. Die Teilnehmer lernen verschiedene Übungen, die sie auch im Alltag praktizieren können. Es gibt außerdem unterstützende Hörübungen. In den Kursen werden angeleitete Übungen zur Körperwahrnehmung durchgeführt und geübt.
Negative Gedanken verabschieden
Oft ist ein erster Schritt, die Gedankenspirale zu durchbrechen. Erst dann kann der Blick wieder offen auf die Welt gerichtet werden. Durch die neue offene Wahrnehmung können Menschen den Blick wieder auf Schönes richten und so teilweise ihre belastende Alltagssituation vergessen. Diese Achtsamkeit sollte den ganz alltäglichen Dingen gewidmet werden. Wir sollten beispielsweise unsere Nahrung bewusst wahrnehmen und nicht einfach herunterschlingen. Wir sollten die schönen und ruhigen Momente des Lebens bewusst wahrnehmen. Es gilt einfach, jeden Moment bewusst wahrzunehmen.